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Zola Jesus ist die russischstämmige Nika Roza Danilova, die sich mit der um drei Songs erweiterten EP "Stridulum" in Europa bekanntmachen möchte.

Für Stridulum II liess sich die erst 20jährige gelernte Opernsängerin von No Wave und Industrial inspirieren, wobei ihre Stücke aber durchwegs zurückhaltend und minimalistisch instrumentiert sind. Meistens liegt eine Synthiefläche schwerelos in der Atmosphäre, Streicher und elektronische Beats ergänzen das Klangbild.

Den vielzitierten Vergleich mit Soap&Skin kann ich persönlich nicht nachvollziehen, ausser wenn man die beiden Damen auf Geschlecht, Alter und Herangehensweise reduziert - das allein macht aber bitteschön kein Album aus, hallo.

Zola Jesus bespricht in ihren Texten recht simpel gestrickte Themen, die von vielen als melancholisch-trübselig verstandenen Lieder sind aber eigentlich voller Hoffnung und Aufmunterung, und vielleicht gerade wegen ihrer Einfachheit angenehm unprätentiös und klischeehaft.

Am ehesten noch, wenn man einen Anhaltspunkt braucht, liegt Zola Jesus in musikalischer Nähe zu Kirlian Camera, "Night" zB:

Ein angenehmes, unaufgeregtes Album, das gut nebenbei laufen kann.

So richtige Höhepunkte gibt es selten, wie bei "Manifest Destiny" etwa - aber es sind schöne Lieder, zu denen man evt. auch weinen könnte, wenn man das möchte.

Trackliste

  1. Night
  2. Trust Me
  3. I Can't Stand
  4. Stridulum
  5. Run Me Out
  6. Manifest Destiny
  7. Tower
  8. Sea Talk
  9. Lightsick
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