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Das Deutsche [aufnahme + wiedergabe] - Label ist uns ja schon bei Die Selektion sehr positiv aufgefallen, und mit Releases von Bands der Stunde wie etwa Bloodygrave & Die Lust etabliert sich [a + w] langsam aber sicher als zielsicher und visionär.
So auch bei diesem Split-Tape (so etwas bei einem Review im Jahr 2011 zu schreiben, hat schon etwas Seltsames) von Lebanon Hanover und La Fete Triste - zwei Bands, die auf den ersten Blick recht unterschiedlich sind, aber gerade deswegen optimal zusammenpassen, denn der Ansatz ist trotz unterschiedlicher Instrumentierung recht ähnlich.
Natürlich gibt es das Tape auch digital zu erwerben, und auf oben genannter Seite auch im Stream anzuhören, was ich nur empfehlen kann - vier Nummern pro Band, und allesamt hervorragend.
Bei Lebanon Hanover, das gemischte Duo aus Schweiz und England, wummert der zumindest analog klingende Basslauf - besonders beim Opener, "Totally Alive" - wie auch der Rest minimal-elektronisch tönt. "Schwarzenegger Tears" ist eine grandiose Nummer, die kalt, monoton und düster instrumentiert eine zuckersüße Gesangsmelodie umspielt, mir erschließt sich zwar der Text nicht ganz, aber das soll der Begeisterung keinen Abbruch tun.
"Fuck 2010, Fuck The Future, Fuck Everybody" geht in ähnlicher Manier weiter - "ein bißchen mehr, ein bißchen mehr Hass, bitte" wird da verlangt, auf unterkühlte Weise, es erinnert entfernt an DAF, aber um Welten zurückhaltender und kälter, vielleicht noch mehr an ganz frühe Soft Cell - so als Orientierungshilfe.
"Totally Tot" ist ein flotteres Stück, heftiger und tanzbar, auch die Stimme bricht hier ein wenig aus, was dem Song ganz gut tut.
La Fete Triste ist Gabriel Brero (D), ein wesentlich melodischeres Projekt, hier mit Unterstützung von Laura Schick (Vocals). Hier gesellt sich zur Elektronik noch eine Gitarre hinzu.
Schon "Timeless Place" ist ein wunderbares Stück, das stilmäßig durchaus mit besseren Stücken von Mephisto Walz mithalten kann. "Night-Guants" ist wiederum mehr New Wave als es rockt.
"This Charade" ist ebenfalls ein sehr eingängiges Stück, die tackernde Bassdrum bildet einen schönen Gegenpart zum Synth, und erinnert mit den weiblichen Vocals (die bisweilen ganz schön verzerren - gut!) fast schon ein wenig an X-Mal Deutschland (wer Vergleiche braucht).
"Babel-A" ist ein spannend arrangiertes Instrumentalstück, das ich so beim neuerlichen Durchhören eigentlich am besten finde.
Fazit: Ein sehr schönes Split-Tape, das in beiden Fällen Lust auf mehr macht, und wieder einmal zeigt, dass man [aufnahme + wiedergabe] auf jeden Fall weiter im Auge behalten sollte!
Trackliste
- [Lebanon Hanover]: Totally Alive
- Schwarzenegger Tears
- Fuck 2010, Fuck The Future, Fuck Everybody
- Totally Tot
- [La Fete Triste]: Timeless Place
- Night-Guants
- This Charade
- Babel-A
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