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Minimal Wave - Compilations gibt es mittlerweile ja wie Sand am Meer, umso spannender ist es, einmal eine Zusammenstellung des gleichnamigen Labels zu erforschen - das in New York ansässige Label "Minimal Wave Records" hat sich darauf spezialisiert, Tapes und rares Material aufzubessern und neu aufzulegen, und so entstand auch "The Minimal Wave Tapes Vol. 1", das jetzt im Jänner auf CD und (Doppel-) Vinyl erschienen ist.

Einige der darauf enthaltenen Künstler kennt man schon - Namen wie Esplendor Geométrico, Mark Lane oder Oppenheimer Analysis sind nicht unbedingt unbekannt...

Den Auftakt macht eine eher schwache Nummer, "Way Out Of Living", die schon sehr wavepop-mäßig daherkommt, was aber gleich durch Nummer 2, "Flying Turns" von Crash Course In Science wettgemacht wird.

Insgesamt ist es ein einziges Auf und Ab auf dieser Compilation, was bei einem CD-Preis von etwa 17€ (Vinyl: sagenhafte 42€ lt. Amazon) dann ein wenig betrüblich stimmt - gelegentlich wirkt die Zusammenstellung ein wenig beliebig.

Der großartige Mark Lane besänftigt ein wenig, wobei es sich bei "Who's Really Listening" jedoch auch nicht um einen exklusiven Track handelt, für's Kennenlernen ist der Track aber durchaus geeignet.

Auch Esplendor Geométrico's "Moscú Está Helado" ist nicht gerade eine Rarität, aber unter dem ebenbeschriebenen Aspekt der Compilation als Einführung in die Chose auch durchaus geeignet, was zumindest für die meisten der hier mitlesenden User jedoch nicht wirklich Argument sein dürfte.

Oppenheimer Analysis werden ihrem durchwegs guten Ruf mit "Radiance" wieder gerecht, während Turquoise Days beispielsweise wie eine Pop-Version von á;grumh... klingen - Turquoise Days hatten auf dem gleichen Label im übrigen auch erst vor kurzem eine Veröffentlichung - das erste Album nämlich. Witzig, weil ihr bisheriges Schaffen sich auf eine 7"-Single im Jahre 1984 beschänkte.

Bene Gesserit's "Mickey, Please..." beschwört dann wieder das sehr ursprüngliche Kühle, ein von Analogsynth und -drums getragenes Stück, mit lasziv-unmelodischem weiblichem Gesang, eines der guten Lieder hier.

Auch Das Ding mit "Reassurance Ritual" zählt zu den besseren Stücken, insgesamt nimmt die Qualität mit der zweiten Hälfte des Albums merklich zu, Martin Dupont etwa, oder Deux mit "Game And Performance", das zu den besten Stücken des Samplers zählt.

Das beste Stück jedoch wartet am Ende, als letzter Track, mit Das Kabinette: "The Cabinet" ist das Highlight und stimmt versöhnlich!

Trackliste

  1. Linear Movement: Way Out Of Living
  2. Crash Course In Science: Flying Turns
  3. Oppenheimer Analysis: Radiance
  4. Mark Lane: Who's Really Listening
  5. Tara Cross: Tempus Flugit
  6. Turquoise Days: Blurred
  7. Bene Gesserit: Mickey, Please...
  8. Esplendor Geométrico: Moscú Está Helado
  9. Das Ding: Reassurance Ritual
  10. Martin Dupont: Just Because
  11. Deux: Game And Performance
  12. Somnambulist: Things I Was Due To Forget
  13. Ohama: My Time
  14. Das Kabinette: The Cabinet
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