
Wie letztes Jahr angekündigt, haben die nimmermüden Macher der Death#Disco eine zweite Ausgabe ihrer Compilation im Juni herausgebracht.
Und auch hier gilt glücklicherweise wieder: breit gestreut, auf keine Stilrichtung festgelegt, und keinesfalls zu avantgardistisch präsentieren die Berliner DJ's und Veranstalter Ian P. Christ und Necrophil ein großartige Zusammenstellung von Tracks, die man kennen sollte.
Das Artwork unter der Mitbeteiligung der gleichermaßen hinreissenden wie talentierten Jen Ellerson (a.k.a. DJ Blix, sie wird in Wien übrigens demnächst Fluc und Rhiz heimsuchen) ist ebenfalls wieder gelungen, das Cover allein schon den Kauf des Samplers wert. Allerdings besticht die Compilation sowieso auf allen Ebenen.
Dabei trifft man auf so manchen bekannten Act - was in Anbetracht des schieren Übermaßes an Veröffentlichungen und Bands, die nur so aus dem Boden sprießen, fast schon tröstlich wirkt. Trotzdem handelt es sich fast ausschließlich um exklusive Tracks, bzw. exklusive Remixes. Besonders herausstechend unter letzteren übrigens die kürzlich hier besprochenen Agent Side Grinder, deren "Jacques C Remix" von Life In Advance für mich ein definitives Highlight auf der Compilation darstellt:
Unter den auch hierzulande schon bekannteren Artists: Automelodi, Die Selektion, Terror Bird, Echo West, Daybed, Martial Canterel, Xeno & Oaklander, nebst vielen anderen, siehe Tracklist.
Auch mit heftig rockenden Tracks kann Death#Disco aufwarten: Die mir bis dato unbekannten Tiny Boys aus Schweden etwa, deren "Focus" bei mir ab sofort garantiert öfter auf den Plattenteller kommt:
Kurios übrigens auch die Coverversion der Franzosen Frustration: Mit "Holocaust" gibt es von ihnen eine Darbietung eines Crisis-Stücks (Crisis ist ja das frühere Projekt von Douglas P. von Death In June).
Minimaler wird's mit Echo West, deren "Black Tie, White Shirt" dem Future Echo-affinen Hörer wohl einen wohligen Schauer über den Rücken fahren lässt. Großartig, und auch die weiteren Tracks aus der Richtung sind sehr fein: Martial Canterel, Xeno & Oaklander, Silent Signals - allesamt hörenswert.
Die reformierten Winter Severity Index - mittlerweile auf ein Duo zusammengeschrumpft - liefern mit "Embracing The Void" neues Material, endlich!
Insgesamt unglaubliche 21 Tracks liefert "Death # Disco Compilation Volume II", und mit einer für heutige Verhältnisse mutigen Auflage von 777 Stück sind sich die Macher zum Glück wohl bewußt, dass ihre Reihe wichtige Impulse setzt.
Fazit: Eine empfehlenswerte Compilation, die einen schönen Überblick auf einige der "angesagtesten" Bands bringt - wie auch bei Volume 1 liebevoll und stimmig zusammengestellt. Sympathisch der Ansatz, nicht ausschließlich neue/unbekannte Bands auszuwählen.
Trackliste
- Automelodi - Couloir Néant
- Die Selektion - Meine Gedanken
- Voyvoda - D.A.S.F.
- Tiny Boys - Focus
- Terror Bird - Waiting For Nothing
- Frustration - Holocaust
- SGNLS - Double Edge Sword
- Dream Affair - Outside
- Echo West - Black Tie, White Shirt
- Daybed - Changing Tides
- Martial Canterel - Kiev Park
- Crash Course In Science - Second Glance
- Agent Side Grinder - Live In Advance
- Xeno & Oaklander - The Staircase
- Nurvuss - W.S.I.D.
- Monozid - Exit Hearts
- Contre Jour - Diseased
- Silent Signals - Berlin Is Lost
- The KVB - Free Yourself
- Winter Severity Index - Embracing The Void
- Pinoreks - The End
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