Ich finde „Cheyenne“ sehr gelungen und sehenswert. Gott sei Dank OmU!
Sean Penn hat die Rolle des wohlhabenden, gelangweilten, ehemals Heroin schnupfenden, von Depressionen und Lethargie gebeutelten, rührend-kauzigen Rockstars in Ruhestand glaubwürdig rüber gebracht. Die schleppende Redeweise, die verlangsamten, ja fast schon greisenhaften Bewegungen habe ich als Spleen interpretiert, so als wolle er sich hinter einer Rolle verstecken, sich vor seinen Schuldgefühlen verbergen, könnte aber auch eine Folgeerscheinung seiner früheren Drogensucht sein. Er ist durchaus bei klarem Verstand und verfügt auch über eine ordentliche Portion Ironie. Die Suche nach dem einstigen KZ-Aufseher seines Vaters ist gleichsam auch eine Reise in sein Innerstes. Neben der Geschichte seines Vaters gibt´s da noch einen anderen wunden Punkt in seinem Leben…
Er begegnet auf seinem Trip durch die amerikanische Provinz so manchen Skurrilitäten und verschrobenen Charakteren und trotz einiger Schrägheiten lässt dieser Film die Ernsthaftigkeit nicht missen. Eine Auseinandersetzung mit dem Holocaust auf eine etwas andere Art…
Alles in allem ein wunderbar durchkomponiertes Roadmovie mit berauschenden Landschaftsaufnahmen.
“War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength.” ― George Orwell, 1984