Ausstellung
12.12.2014 - 15.03.2015
Die Gemäldegalerie präsentiert mit "Lust am Schrecken. Ausdrucksformen des Grauens" eine große Ausstellung zu Faszination und Ästhetik des Furchtbaren in Darstellungen von der Renaissance bis zum Klassizismus. Sie wird vom 12. Dezember 2014 bis 15. März 2015 in ihren Sammlungsräumlichkeiten im ersten Stock der Wiener Akademie am Schillerplatz zu sehen sein.
Die Ausstellung widmet sich der paradoxen Tatsache, dass Darstellungen dramatischer Erzählungen und furchtbarer Begebenheiten im Betrachter zwar Gefühle des Entsetzens hervorrufen, ihn gleichzeitig aber ebenso faszinieren wie erfreuen können. So werden insgesamt rund 70 Gemälde, Graphiken und Skulpturen gezeigt, die, immer im Sinne der Kunsttheorie virtuos auf Schönheit und Staunen angelegt sind, obwohl sie eigentlich furchtbare Geschichten darstellen.
Als Inbegriff der Schönheit des Schrecklichen ist bis in die Aufklärung die spätklassische, in einem historischen Abguss präsente Laokoongruppe Vorbild für eindrucksvolle Beispiele in der Malerei von Peter Paul RUBENS mit Boreas entführt Oreithya, in der Graphik mit LE BRUNS Grammatik der Affektdarstellung, aber auch in der Skulptur mit der Marmorbüste des Sterbenden Alexander. Furcht und Staunen erregen die Darstellungen grauenhaft schöner Heroinen und spektakulärer Inszenierungen mythologischer Heldentaten, darunter ganz besonders die atemberaubende Version der Judit mit dem Haupt des Holofernes von Artemisia GENTILESCHI, aber auch erhabene Landschaftsbilder mit Seestürmen, Vulkanausbrüchen oder Unwetterszenarien von CASANOVA, LOUTHERBOURG oder WUTKY. Letztlich sind neben dem Jüngsten Gericht von Hieronymus BOSCH mit seinen faszinierenden Horrorvisionen vom sündigen Leben auch Antonius-Versuchungen und Hexensabbate von Salvatore ROSA bis MAGNASCO zu sehen.