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yytrium
Wieso bringst Du jetzt Nachwuchs ins Spiel? Oder meinst Du mit "Fleisch und Blut" etwas anderes als sonst sprachlicher Usus ist? Im Kontext würde "Körper" eventuell passen
Bitte um verzeihung, ja, das meinte ich.
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Wirklich nur zwei? Find ich ja nicht. Aber wenn wir uns selbst auf so etwas grundlegendes nicht einigen können, wird es wohl schwierig, zu einem Konsens zu finden.
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Oder es nicht zu machen, eben weil man kein Interesse daran hat, alle OPs etc. durchführen zu lassen. Soll vorkommen, wirklich. ;) Nicht jeder ist so hardcore-binär unterwegs.
Vielleicht bin ich zu oft mit Argumente wie denen von <<mez>> konfrontiert, dass ich das schlicht vergessen habe. Tatsächlich gibt es mehr als zwei biologische Geschlechter, aber ich würde denken sie sind eher die Ausnahme. Für die Fortplanzung vermute ich gibt es von der Natur eine bestimmte Dynamik, aber ich bin kein Spezialist, und lieber schweige ich jetzt, vor ich wieder was schreibe, was nicht stimmt.
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Mir steht es nicht zu, da irgendetwas zu "wählen", sondern nur den Betroffenen selber. Wobei sie sich ihre sexuelle Orientierung natürlich nicht ausgesucht hat, aber sie hat sich eben entschlossen, sich nicht komplett umoperieren zu lassen, weil ihr das besser in den Kram passt. Wie absurd wäre es denn, wenn ich (oder Du oder sonstwer) ihr Vorschriften machen würde, was sie mit ihrem Körper zu tun und zu lassen hätte?
Habe ich irgendwann in irgend einer form irgendjemandem befohlen, was sie mit ihrem Körper zu tun haben?? Also wenn man Respekt fordert, für die Anliegen der Personen die etwas als unvermeidlich betrachten, wird einem unterstellt, dass man damit auch Vorschriften macht, für diejenigen den es nicht unvermeidlich ist, oder wie?
Wenn wir allerdings über radikalem Gedankengut sprechen wollen, meinen schon viele Menschen, dass es eine Voraussetzung ist, biologisch eine Frau geboren zu sein mit "weibliche" Geschlechtsorgane d.h. eine fortplanzungsfähige Gebärmutter um von eine Lesbe geliebt zu werden, weil wenn ein Person einen Penis haben sollte, auch wenn dieser Penis chirurgisch umstruktiert werden sollte, wäre diese Liebhaberin dann nicht lesbisch, sondern heterosexuell.
Ob ich selber an sowas glaube (nein!), ist eine ganz andere Frage, aber es ist dennoch wichtig, auch dieser Argumentation bewusst zu sein.
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Aluna
Die Unannehmbarkeit des eigenes Körpers hat alles mit gesellschaftlicher Erwartung zu tun. Das sollten jetzt wirklich keine Big News sein.
Für diejenigen, die sowas erleben, tut es mir sehr Leid. Können wir aber trotzdem zwischen das was die Gesellschaft von uns erwartet, und was die Natur uns gegeben hat differenzieren?
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Man kann mit allem seinen Frieden schließen. Wie schon erwähnt hat zB eine Bekannte, die seit 30 Jahren unter ihrem Geschlecht gelitten hat, vor kurzem Frieden damit geschlossen. Wie ebenfalls schon erwähnt vollziehen viele Transsexuelle von vorn herein keine Geschlechtsumwandlung. Tatsächlich ist es übrigens so, dass sehr viele ihre Geschlechtsumwandlung bereuen und sogar das Suizidrisiko nach wie vor sehr hoch ist. Again, erster Artikel von Google: Sex-Change-Regret
Und darüber sollst du als nicht Betroffene urteilen können, wa?? Alles wenn man mich fragt, was konstruktiv sein soll, bin ich mir sicher, das was du sagst, in komplett die andere Richtung geht, und das ist recht zivil ausgedrückt.
Wenn wir wirklich Haare spalten wollten, gilt der Begriff "Transgender" für Menschen die ihr zugeteiltem Rollenbild nicht annehmen können, wobei "Transsexuelle" sich in ihrem angeborenen Körper unwohl fühlen, zu einem Grad dass sie sogar suizidal werden, und medizinische Eingriffe anstreben, um, wie gesagt, das beste daraus machen zu wollen. Wenn es viele danach bereuen, könnte es vielleicht daran liegen, dass solche OPs auch heutzutage noch ein extremes Neugebiet sind, und daher höchst experimentell? Wenn es einen Wundermittel gäbe, wie etwa in einem Computerspiel per Mouseclick hervorgerufene Veränderung wie <<mez>> es verbildlicht hat, denkst du nicht dass es ingesamt mehr Zufriedenheit und weniger Reue geben würde?
Naja, sowas zeigt nun die Schwere des Problems. Lieber etwas pessimistisch sein, dann liegt man auf der sicheren Seite, alles bleibt so wie es ist. Wenn man nicht betroffen ist, ist das nur logisch, vor allem wenn man misslungene Fälle ansieht. Nur Fortschritt und Veränderung kommen leider nicht aus dem Nichts, und jede Arbeit hat ihren Ablauf. Die Medizin verbessert sich mit jedem Krankheitsfall, wie die Wissenschaft sich mit jeder Fehlinterpretation weiter aufklärt.
Tut mir Leid wenn ich dich falsch verstehe, aber warum sollte es aber deine Aufgabe sein, Menschen an irgend etwas hindern zu wollen, was sie es als dringend nötig empfinden? Wegen dem hohen Risiko, den sie eingehen, keine wesentliche Verbesserung gespürt zu haben?
Es ist kein leichter Weg. Ich möchte nicht an sozialdarwinistische Thesen glauben, aber wenn es zurzeit noch keinen Wundermittel gibt, wird es leider manche geben, die es besser mit einer mehrjährige Behandlung verkraften, und viele die evtl. zu früh aufgeben. Wenn wir nicht wollen, dass nur die starken über die schwachen regieren (was letztendlich auch die starken sowie die schwächeren schadet), müsste es man erkennen, dass eine Kapitulierung angesichts der Hoffnungslosigkeit nicht ein Beweis dafür ist, dass man es erst gar nicht versuchen sollte.
Letztendlich bestimmst nicht du, wer mit was Frieden schliesst.
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Seraphina
Also nur zur Hälfte operieren oder wat? ;P
Na Scherzerl beiseite, aber wie stellst du dir das jetzt konkret konstruktiv vor?
Als die Person mit der, meiner Meinung nach, fortschrittlichsten Einstellung aus dem gesamten Threadverlauf, kann ich dir das nicht so leicht beantworten. Ich bin schließlich kein Arzt, kein Chirurg, kein Genetiker oder sonst irgendwas. Für mich gilt es allerdings schon als konstruktiv, wenn ich Haltungen widerspreche, die einer angenehmeren Genesung der Betroffenen hindern, sowie fehlerhaft Logik zu dekonstruieren.
@mez
Hautfarbe, Spezies, und Herkunft sind wesentlich andere Eigenschaften als Geschlechtsmerkmale. Herkunft kann man nicht mehr ändern, man könnte es auch nicht mit einem menschlichen Eingriff versuchen, da Herkunft eigentlich über unzählige Generationen bestimmt ist.
Zum Thema Menschen die sich selbst als andere "Tiere" in dem Körper eines Menschen wahrnehmen, empfinden sie sich erfahrungsgemäß selbst schon als eine menschliche Gestalt bewohnt mit der "Seele" eines Tieres, sei dies auch ein evtl. fiktives Wesen. Wenn man bedenkt, dass auf einem bestimmten Niveau alle Lebeswesen auf der Planet Erde miteinander verbunden sind, und die Frage der Mortalität mit dem Konzept der Wiedergeburt knüpft, könnte man es wagen, dass es nicht ein allzu unrealistische Vorstellung ist.
Mit dem Thema Spiritualität solltest du dich aber persönlich auseinandersetzen, da es dir keine Wissenschaft erklären kann. Viele nehmen dafür eine Religion oder Volksglauben an.
Ich würde aber nochmal die Frage stellen wollen, warum die Kosten der Allgemeinheit lieber dazu beitragen sollte, dass Politiker das hundertfache des Durchschnittverdieners verdienen sollen, warum die Bundeswehr 12% des Haushalts erhalten soll, um in fremde Länder Soldaten stationiert zu haben, die für Konflikte die deutsche Interessen kaum berühren evtl. auch sterben sollten, warum die Polizei mit Militärwaffen Schwarzfahrer jagen sollen, während Sexualstraftäter mit gimpflichen Bewährungsstrafen davon kommen, usw. usw. als etwas mehr in Gesundheit und Forschung und Soziales zu investieren, und Menschen in Not in welcher Form auch immer Hilfe anzubieten. Es muss ja nicht nur Transsexualismus an sich sein, der soziale und gesundheitliche Bereich ist trotz seinem internationalem Vorbild mangelhaft.