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12.12.17 14:02
Zitat

Was hat denn eigentlich die Unannehmbarkeit des eigenen Fleisch und Blutes denn mit gesellschaftlicher Erwartungen zu tun?
Die Unannehmbarkeit des eigenes Körpers hat alles mit gesellschaftlicher Erwartung zu tun. Das sollten jetzt wirklich keine Big News sein.

Zitat

In einer Welt in dem es zwei menschliche biologische Geschlechter gibt
Es gibt faktisch nicht nur 2 biologische Geschlechter. Ein drittes wurde vor kurzem doch sogar in Deutschland anerkannt? Hatten wir nicht sogar einen Thread darüber hier im Forum? Erster Artikel von Google: Intersexualität

Zitat

Als alternativ zu was denn bitte? Es nicht zu machen und ewig vor sich hin leiden zu müssen? Sich zufrieden geben mit etwas mit dem man keinen Frieden schliessen kann?
Man kann mit allem seinen Frieden schließen. Wie schon erwähnt hat zB eine Bekannte, die seit 30 Jahren unter ihrem Geschlecht gelitten hat, vor kurzem Frieden damit geschlossen. Wie ebenfalls schon erwähnt vollziehen viele Transsexuelle von vorn herein keine Geschlechtsumwandlung. Tatsächlich ist es übrigens so, dass sehr viele ihre Geschlechtsumwandlung bereuen und sogar das Suizidrisiko nach wie vor sehr hoch ist. Again, erster Artikel von Google: Sex-Change-Regret

2 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.17 14:05 von Aluna.
avatar 12.12.17 16:03
Zitat
Aluna
Die Unannehmbarkeit des eigenes Körpers hat alles mit gesellschaftlicher Erwartung zu tun. Das sollten jetzt wirklich keine Big News sein.
Jein. Es spielt auf jede Fall eine große Rolle, das steht außerhalb jeglicher Diskussion, aber gerade bei Trans-Personen gibt es selbst vor irgendwelchen Hormongaben Unterschiede im Gehirn. Wikipedia hat dazu genaueres.

Natürlich wird das Gehirn ebenfalls durch die Umwelt geformt, aber das kann man nicht einfach so umkehren. Tischmanieren sind ja auch ein komplett soziales Konstrukt, aber das ändert nichts daran, daß ich mich vor Leuten, die mit offenem Mund kauen, extrem ekele. Ich habe es ja noch leicht, ich kann die einfach vermeiden, aber wenn man sich vor seinem eigenen Körper ekelt ist man schon ein bißchen gearscht.
avatar 12.12.17 18:09
Zitat
Aluna
Es gibt faktisch nicht nur 2 biologische Geschlechter. Ein drittes wurde vor kurzem doch sogar in Deutschland anerkannt? Hatten wir nicht sogar einen Thread darüber hier im Forum? Erster Artikel von Google: Intersexualität

Es steht sogar in diesem Thread, auf Seite 1 und 2 ;)
Ja, mein Heimatschland hat das dritte Geschlecht "inter" offiziell anerkannt.

Ick wundre mir üba janüscht mehr ;)
avatar 12.12.17 18:11
Zitat
yttrium
Tischmanieren sind ja auch ein komplett soziales Konstrukt, aber das ändert nichts daran, daß ich mich vor Leuten, die mit offenem Mund kauen, extrem ekele.

Wenn Du mal Menschen mit richtig merkwürdigen (aus unserer Sicht schlechten) Manieren
kennenlernen willst, reise nach China!

Ick wundre mir üba janüscht mehr ;)
13.12.17 00:10
ich finds super das man leuten ihren glauben lässt, im falschen körper zu leben. gibt ja auch leute die glauben sie wären katzen, wölfe oder drachen im körper eines menschen. vielleicht können wir das bald auch im pass frei angeben? und als nächstes dürfen wir dann auch einen wunschplaneten angeben, für die leute die glauben sie kämen von einem anderen stern
avatar 13.12.17 04:59
Falls es nicht verstanden wurde....Intersexuelle (umgangssprachlich: Zwitter) sind genetisch oder auch anatomisch sowie hormonell nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zuzuordnen – sie befinden sich also von Geburt an in einer Situation „dazwischen“, eine Mischung aus weiblich und männlich. Intersexuelle Körper weisen Ähnlichkeiten mit beiden, dem männlichen wie weiblichen, Geschlechtern auf. Der Wunsch der Betroffenen nach dementsprechendem Eintrag im Pass entspricht also nicht reiner Willkür oder einer spinösen Eingebung.... Zur Info: [de.wikipedia.org]

“War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength.” ― George Orwell, 1984
13.12.17 10:44
vielleicht kann man sich auf etwas ganz einfaches einigen. zeugt es kinder = männlich, gebärt es kinder = weiblich? glaub das funktioniert relativ gut, unabhängig der optischen ausprägung des körpers. weil die ganze diskussion sich ja rein ums optische dreht aber nicht um das wesentliche und zwar die funktion. und sollte es funktionell keinerlei fortpflanzungsmöglichkeit geben, hat die natur den fehler schon selbst wieder aussortiert.
avatar 13.12.17 13:35
Die Diskussion dreht sich nicht nur rein ums Optische, Körperliche, es geht auch um die Psyche, und beides gilt es für Betroffene – egal ob trans- oder intersexuell - in Einklang zu bringen, damit sie sich wohl fühlen.

Ach nö die Leier wieder: „die Natur hat das so vorgesehen, Schwanzifranzi passt in Muschigreti und eifrige fidele Fortpflanzung holadrio – die Welt ist in Ordnung!"

Fühlst du dich in deinem Mikrokosmos so durch Andersartigkeiten bedroht, dass du nicht mal einen Passeintrag „inter“ tolerieren kannst?
Ach ja die Natur, die spielt einem öfters einen Streich, setzt die sich doch glatt über reine Funktionalität, Fortpflanzungsziele hinweg ;P -
da verkehren Giraffen, Pinguine und Wale mit ihren Geschlechtsgenossen, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. : [www.spiegel.de]

“War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength.” ― George Orwell, 1984


1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.12.17 13:36 von Seraphina.
avatar 13.12.17 14:24
Zitat
mez
vielleicht kann man sich auf etwas ganz einfaches einigen. zeugt es kinder = männlich, gebärt es kinder = weiblich?
So einfach ist das leider nicht. Das Urteil in Deutschland hat zwar primär einen gesellschaftlichen Hintergrund abgedeckt aber es gibt viele Fälle. bei denen es biologische Anomalien gibt, die dies stützen.
Sogenannte Chromosomenanomalien treiben kuriose Blüten mit dem Geschlechterverständnis und so gibt es Fälle wo ein Mensch mit XY Chromosom geboren worden ist und wie eine Frau aussieht, sämtliche Informationen über das weibliche Geschlecht stecken ja im X-Chromosom.

Auch weitere Formen wie XXY oder anderes kommen vor, viele Fälle davon sind jedoch steril und können somit keine Kinder kriegen. Wie ist dass dann einzuordnen? Bisher ging es um das Aussehen aber immer wichtiger wird der biologische Status, um korrekte medizinische Leistungen bieten zu können. Der Mittelweg ist noch weitestgehend unbeschritten und wird derzeit auf eine harte Probe gestellt.
13.12.17 14:27
tja, dann wären wir wieder bei katzen und drachen wenns um die psyche geht. es wird immer leute geben die sich nicht mit dem abfinden wollen was sie sind.

was jeder mit seinen geschlechtsorganen macht und wie er sie verwendet ist mir egal. da kannst du mir jetzt unterstellen was du willst. mir gehts nur darum, was is biologisch männlich und was weiblich. das is eben vorgegeben und nicht einfach zu ändern. wir leben nicht in einem computerspiel in dem ich mein geschlecht, mein aussehn, alles was mir nicht passt einfach ändern kann. ein mann wird eben nicht zu ner frau in dem man ihn verstümmelt und operiert und umgekehrt. vll sollte man die leute einfach nicht in diesem wahnwitz auf kosten der allgemeinheit unterstützen.
sonst gehts irgendwann so weit das leute ihre ethnische zuordnung ändern wollen, weil sie zb ein chinese im körper eines afrikaners sind
avatar 13.12.17 15:24
Zitat
mez
ich finds super das man leuten ihren glauben lässt, im falschen körper zu leben. gibt ja auch leute die glauben sie wären katzen, wölfe oder drachen im körper eines menschen.
Ja und? Das eine hat mit dem anderen doch nichts zu tun. Otherkin sind eher ein spirituelle Bewegung, und nebenher komplett harmlos. Schlimmstenfalls rennen sie mit Katzenohren oder Vampirzähnen rum, sollen sie doch glauben was sie wollen. Wenn man es schafft, Religionen zu tolerieren, in deren Namen echt viel übles Zeug angestellt wurde (und wird), sollte es doch ein Klacks sein, Otherkin zu akzeptieren.
Zitat

vielleicht können wir das bald auch im pass frei angeben? und als nächstes dürfen wir dann auch einen wunschplaneten angeben, für die leute die glauben sie kämen von einem anderen stern
Jaja. Und wenn die Ehe für alle eingeführt wird heiraten Leute ihren Hund, schon klar.
avatar 13.12.17 15:27
Zitat
mez
mir gehts nur darum, was is biologisch männlich und was weiblich. das is eben vorgegeben und nicht einfach zu ändern.
Mezilein, Du trollst schon wieder. Sag Buck Angel (vorsichtig googeln, da unter anderem Pornodarsteller) doch bitte mal ins Gesicht, daß er für Dich eine Frau ist.
Ich hab ja ein bissi Ahnung von Biologie, rein aus beruflichen Gründen - was Embryonalentwicklung und Endokrinologie angeht hab ich zwar durchaus Schwächen, aber es reicht, um zu sehen, daß Du ganz entsetzlich und gnadenlos übersimplifizierst. Ich verstehe es ja, ein schlichtes Weltbild ist beruhigend, aber die Welt ist nun mal extrem komplex. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Zitat

sonst gehts irgendwann so weit das leute ihre ethnische zuordnung ändern wollen, weil sie zb ein chinese im körper eines afrikaners sind
Das "slippery slope"-Scheinargument ist Dein liebstes, oder? Bring da mal ein bißchen Abwechslung rein, langsam wird es fad.
avatar 14.12.17 06:51
Kannst ja an Österreichs wohl bekanntestes Beispiel, Erik Schinegger (Ex-Schisportler und Vater einer Tochter), nachträglich einen Beschwerdebrief schreiben, dass er sich damals besser damit abgefunden hätte als Erika, genetisch männlich mit nach innen gewachsenen Geschlechtsteilen, also Pseudohermaphroditismus weiterzuleben, anstatt den Steuerzahler unnötig zu belasten. Dito an den Schriftsteller Julian Schutting Zitat J.S.: „Übereinstimmung mit meinem lebenslangen Lebensgefühl“.

Und ist ja nicht so, dass so eine OP ganz gratis ist, denn schließlich zahlt ja der/die Betroffene auch Steuern, Beiträge an die Versicherungsträger ein.

Wer über ein Fünkchen Empathie verfügt, kann sich vorstellen wie kompliziert und psychisch belastend es ist im falschen Körper zu leben bzw. dass sich dies auch beziehungsmäßig sehr belastend auswirken kann. Unter diesen Aspekten einem/r Betroffenen eine OP wg. finanz. Belastung der Allgemeinheit nicht gönnen zu wollen bzw. anzuraten sich gefälligst damit abzufinden, grenzt imo an Zynismus².

“War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength.” ― George Orwell, 1984
avatar 14.12.17 21:10
Zitat
uwi1976
Wenn Du mal Menschen mit richtig merkwürdigen (aus unserer Sicht schlechten) Manieren
kennenlernen willst, reise nach China!
Bizarrerweise finde ich das bei denen noch erträglich. Ich glaube, es hat etwas damit zu tun, daß sie für mich "fremd" genug sind. Da kann ich das Anderssein viel besser akzeptieren. Aber wenn ein generischer weißer Ami das Fleisch erst in Stücke schneidet und dann die Gabel in die rechte Hand nimmt, um es aufzuspießen, hebt sich mir alles. Das ist dann nicht "anders" sondern "falsch". XD
avatar 14.12.17 21:21
Zitat
Seraphina
Die Diskussion dreht sich nicht nur rein ums Optische,
Wobei man selbst das nicht unterschätzen sollte, IMHO. Wenn man mich dazu verdonnern würde, nur noch rosa Blümchenkleider anzuziehen, wäre ich auch nicht besonders glücklich. Und hätte keine bessere Begründung dafür als "Das bin nicht ich, das fühlt sich falsch an."
Zitat

Ach ja die Natur, die spielt einem öfters einen Streich, setzt die sich doch glatt über reine Funktionalität, Fortpflanzungsziele hinweg ;P -
da verkehren Giraffen, Pinguine und Wale mit ihren Geschlechtsgenossen, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. : [www.spiegel.de]
Uuuuuund schon wieder wurde etwasgefunden, was dafür (teilweise) verantwortlich ist. Wikipedia ist da etwas auführlicher, aber das ist für Fachfremde halt echt schwer zu lesen.

Aber was weiß ich, ich bin ja nur ein dummer Bauer. Ich habe ein bißchen Ahnung von Populationsgenetik und quantitative trait loci und was man sonst noch so für die Tierzucht braucht, aber sonst? Man nehme alles, was ich so daherrede, cum grano salis. Oder gleich am besten mit einem ganzen Salzbergwerk.
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