Es geht bei der Beeinflussung doch nicht darum jemand mit Werbung so zu programmieren, dass er von heut auf morgen auf einmal gegen seine Grundsätze handelt und als Vegetarier Fleisch kauft.
Vielmehr geht es wie Noe schön erklärt hat um unterbewusste Hinweise die eine Kaufentscheidung beeinflussen können.
Als Beispiel aus der Praxis um das Ganze mal darzustellen. Ich habe seit gut 10 Jahren eine Merkur Vorteilskarte, da ich so gut wie immer meine Wochenendeinkäufe bei Merkur mache. Da ich selbst im Management eines Handelsunternehemens gearbeitet habe weiß ich was mit den Daten passiert und habe auch keine Bedenken damit. Sollns halt wissen, dass ich am liebsten die Klamata-Oliven von der Theke nehme und die Abgepackten nicht so gern habe.
Zum Beispiel jetzt: Merkur tracked seit gut einem Jahrzehnt mein Kaufverhalten, weiß wann ich was wie oft kaufe. Das führt dazu, dass immer mal wieder ein Brief von denen in meinem Postkastl auftaucht. In diesem Brief wird, durch WKZ (WerbeKostenZuschläge) ein Produkt eines Herstellers beworben. Diese Werbung bringt dem Hersteller (sagen wir mal Gillette - Männerhygienehersteller) aber nix wenn sie nicht fruchten wird. Daher sieht Merkur nach, welcher Kunde wann das letzte Mal Rasierklingen von Gillette gekauft hat. Badabing - Hr. XY (ich) hat das letzte Mal vor 2 Monaten eine 4er Packung gekauft . . Laut Tracking kauft er im 2 Monatsrythmus - Er hat aber jetzt seit 3 Monaten nicht mehr gekauft - Na dann schicken wir ihm doch einen Brief mit nem 25% Gutschein damit er wieder bei uns kauft und ned bei der Konkurrenz. Gewinn für Merkur - Gewinn für mich.
Natürlich machen das keine Mitarbeiter die das auswerten sondern ausgeklügelte Computerprogramme.
Oder noch ein Beispiel: Als der Konzernchef von Barilla den Homosexuellen Skandal hatte, ich kaufte sehr gerne die Barillasaucen hatte ich eine Woche später ein Angebot von einem anderen Saucenhersteller mit 25% auf deren Sortiment im Postkastl. Die Werbung hat gefruchtet - Ich hab gekauft.
Fortschritt ist in diesem Fall, für mich, nix negatives, da ich meinen Nutzen daraus ziehe.
Zum Thema Elga und dem von Aluna angesprochenem: "Na dann sieht halt der Chef meine Akte": Auch hier hats Noe aufn Punkt gebracht. Nicht die Hacker sind das Problem sondern der einfache Angestellte des Arztes oder der Apotheke der auf die Daten zugreifen kann. Der braucht nur mit einem Personalmanager einer Firma verheiratet / befreundet sein und der Manager fragt vor jeder Einstellungsentscheidung bei ihm nach (gegen ein kleines Trinkgeld) ob derjenige ne chronische Krankheit hat die hin und wieder zu einem Krankenstand führen kann.
Das wird natürlich nicht beim einfachen Mann / Frau passieren aber ab einem gewissen Jahresgehalt wird jeder Bewerber durchleuchtet. Und da werden Facebookaccounts, Twitter, Party.at usw. zu Rate gezogen um sich ein ausführliches Bild von den Leuten zu organisieren. Und auch wenn man Facebook sperrt und nur seinen Freunden alles zeigt, dann befreundet man sich halt mit dem Bewerber auf Facebook. Das funktioniert viel öfters als man glaubt :)