Zu gar keinem. Hast du die Interviews im Anschluss verpasst? Faymann und Co fühlen sich bestätigt in ihrem Kurs und bleiben dabei. Selbstbeweihräucherung eines Herrn Faymanns und dessen Parteimitglieds in der Diskussionsrunde auf ATV, man habe als Regierung "viel erreicht", ja gar mehr als viele viele Andere in Europa.... bla bla bla. Einzig vereinzelte Landeshauptleute begannen das Grübeln ob der schlechten Resultate unter Anderem in der Steiermark, was aber eher auf die Sicherheit ihres eigenen Posten bezogen war - und nicht auf die Politik der eigenen Partei.
Nichts hat sich geändert. Und nichts wird sich ändern. Warum auch? Man hat ja gewonnen, also hat man alles richtig gemacht, richtig?
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Aber wie ich schon vorher sagte, das Ergebnis "Große Koalition" war abzusehen.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich möglicherweise aus dem Zusammenhang gerissen zitiert werde, stelle ich dennoch öffentlich die Frage: Wo ist das noch Demokratie, wenn der Wahlausgang schon vorher feststeht und man die eigentliche Koalition nicht beeinflussen kann?
Ich kann nur stellvertretend für mich sprechen: SPÖ/ÖVP wollte ich ganz sicher nicht wieder haben! Und möglicherweise mit mir viele Andere ebenfalls nicht.
Nichts gegen Herrn Faymann persönlich - er klingt in Diskussionen souverän, überzeugend und vernünftig. Doch scheint es, als warte er immer ab, was in der Europapolitik Frau Merkel vormacht, um es dann direkt nachzumachen. Ich wünsche mir einen Volksvertreter, der etwas eigenständiger handelt. Die Politik der "sicheren Hand", mit der er und seine SPÖ gerne wirbt, ist bei genauerer Betrachtung eine der abwartenden, zaudernden und somit Zeit-verschwendenden Varianten des Agierens. Frei nach dem Motto: "Jo mei, schau ma moi und wort ma hoid ob".
Was mir wirklich positiv heute aufgefallen ist, war der Kandidat der NEOS - Matthias Strolz. Dieser wirkte frech (ohne unter die Gürtellinie zu gehen) und dynamisch. Schade nur, dass hinter seiner Partei ebenfalls ein Millionär steckt. Einer, der sich selbst fleißig Aufträge an seine eigene Firma zuschanzen würde (die Gewissensfrage ergab sich aus einem TV-Duell, wo jener Unternehmer im Hintergrund sich zwischen Politik und eigenem Unternehmen entscheiden sollte und nicht konnte).
2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.13 22:28 von Noir.