Wenn man nur Zeit hätte, diese neuen, vielversprechenden Bücher zu lesen...
Jonathan Safran Foer's "Tiere essen" hat schon für einigen Wirbel in der internationalen Medienlandschaft gesorgt - nun hagelt es weiter scharfe Kritik an den landwirtschaftlichen Machenschaften im "Schwarzbuch Landwirtschaft" von Hans Weiss.
[Zeit online, 2.9.2010]
Schwarzbuch Landwirtschaft
Wo die Bio-Kuh Kraftfutter frisst
Glückliche Rinder, pure Natur – diese Idylle gaukelt die Werbung vor. Ein Auszug aus dem »Schwarzbuch Landwirtschaft«
Milch von glücklichen Kühen, Natur pur, zurück zum Ursprung, gentechnikfrei, echt bio, Heumilch, alles öko und so weiter und so weiter – auch die Agrarbranche überflutet uns mit Werbung. Es wär ja schön, wenn alles stimmte, was da behauptet wird. Aber schon bei oberflächlicher Recherche wird klar: Werbung und Realität sind zwei ganz verschiedene Welten.
Oft findet man in der Werbung der Agrarbranche und Nahrungsmittelindustrie nicht einmal mehr das berühmte Körnchen Wahrheit, sondern nur schön verpackte Lügen. Die Folge ist, dass man sich als Konsument fragt, wem man noch glauben kann.
Wo immer mit Aussagen wie bio, öko oder gentechnikfrei geworben wird, sollte man vorsichtig sein. Denn gerade damit werden Konsumenten immer wieder auf perfide Art und Weise getäuscht. In den meisten Fällen geschieht dies ganz legal, denn viele Gesetze sind von vornherein so abgefasst, dass dem Konsumenten ein X für ein U vorgemacht werden darf.
Nehmen wir zum Beispiel das schöne österreichische Märchen vom Land ohne Gentechnik in der Landwirtschaft. Seit dem Anti-Gentechnik-Volksbegehren von 1997 berichten die Medien immer wieder von erfolgreichen Abwehrkämpfen gegen den Versuch multinationaler Konzerne, gentechnisch veränderte Pflanzen wie Mais oder Kartoffeln anzubauen. Österreich ist also, hurra, ein gentechnikfreies Land.
Tatsache ist, dass Gentechnik zwar nicht auf Äckern stattfindet, dafür aber massenhaft in den Kuhställen. Denn jeder konventionell arbeitende Milchbauer und Mastrinderzüchter darf ganz legal Kraftfutter verwenden, das aus gentechnischem Anbau stammt. Jedenfalls werden in Österreich 60.000 Tonnen davon an Milchkühe und weitere 50.000 Tonnen an Mastrinder verfüttert. Das sei in der Milch jedoch gar nicht nachweisbar, betont die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit und verweist darauf, dass auf gentechnisch veränderte Futtermittel gar nicht verzichtet werden kann. Andernfalls würde die Milchmenge zurückgehen und der Schweine- und Hühnerbestand dramatisch sinken.
Die Folge wäre dann wohl, dass Österreich Milch, Fleisch und Eier importieren müsste, die ebenfalls nicht gentechnikfrei sind.
Österreich ist, was Gentechnik betrifft, ein Ausnahmeland. Das heißt, es gibt bei der Verwendung von Gentechnik in Nahrungsmitteln unendlich viele, gesetzlich erlaubte Ausnahmen. Laut Professor Klaus Dieter Jany, Abteilungsleiter an der deutschen Bundesforschungsanstalt für Ernährung in Karlsruhe, werden heutzutage 60 bis 80 Prozent aller Produkte in deutschen Supermärkten mithilfe von Gentechnik hergestellt. In Österreich gibt es dazu keine entsprechenden Untersuchungen, aber man kann davon ausgehen, dass die Situation ähnlich ist.
Es ist erlaubt und muss nicht gekennzeichnet werden, wenn Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte, Fleisch, Wurst und Eier von Tieren stammen, die mit gentechnisch veränderten Futterpflanzen ernährt wurden. Außerdem ist es erlaubt und muss nicht gekennzeichnet werden, wenn Lebensmittel mithilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen und Zusatzstoffen verarbeitet wurden.
Der Hof sieht aus wie eine Agrarfabrik, trotzdem produziert er Biomilch
Ein nach dem Zufallsprinzip ausgewählter Bio-Milchbauer in Niederösterreich. Ich erwarte mir saftige grüne Wiesen, Obstbäume, malerische Hügel und dazu das Geräusch, wenn Kühe das Gras mit ihrer Zunge abreißen. Was ich schließlich sehe, ist etwas ganz anderes. Ja, es gibt saftig grüne Wiesen, ja, es gibt einen traditionellen Bauernhof und daneben eine große Halle. Das ist der neue, moderne Laufstall, ganz nach EU-Vorschrift, in dem etwa sechzig Rinder und Kühe stehen.
Als Erstes fällt mir ein durchdringender, unangenehm säuerlicher Geruch auf. Er stammt vom hier verwendeten Silagefutter – Gras, das durch Gärung konserviert und in großen, in Plastik eingehüllten Rollen aufbewahrt wird. Ob die Tiere diesen intensiven Geruch mögen? Jedenfalls können sie sich frei bewegen, auch außerhalb der Halle – allerdings nur auf einem betonierten, eingezäunten, schmalen Auslauf.
Das ist bio? Der Laufstall ist ein kahler Käfig, in dem es nichts gibt als Betonboden und vergitterte Abzäunungen. Keine Wiese, kein Baum, kein Strauch, nicht die geringste Unebenheit. Ein effizienter Stall, eine trostlose, leere Umgebung, die mich an Gefängnisbauten erinnert.
Zweifellos bedeutet diese Art der Tierhaltung einen geringeren Arbeitsaufwand für die Bauern. Niemand muss die Kühe auf die Weide und wieder in den Stall treiben, und das Melken funktioniert sehr viel effizienter. Aber welcher Unterschied besteht zwischen einem dänischen oder holländischen Stall, in dem tausend Kühe stehen, und diesem Biobetrieb in Niederösterreich? Sie werden auf ähnliche Art und Weise bewirtschaftet. Letztlich entsprechen beide dem, was der Volksmund als Agrarfabrik bezeichnet. Sie unterscheiden sich nur in der Größe.
Ohne zusätzliches Kraftfutter geht selbst auf unseren Hochalmen nichts mehr. Auch dort fressen die Kühe nicht nur Gras, sondern als ergänzende Nahrung spezielles Kraftfutter, um die Milchproduktion zu steigern. Und dass die Kühe am liebsten auf steilen Hängen grasen und würzige Bergkräuter fressen, ist ein romantisches Lügenmärchen.
Aus dänischen Schweinen wird Tiroler Speck, ganz legal
Mit Verlaub: Die meisten Kühe scheißen drauf und bevorzugen fettes, gut gedüngtes Gras ohne Bergkräuter. Würden sich Almkühe nur von würzigen Kräutern ernähren, wäre ihre Milchproduktion so gering, dass der Bauer im Stall doppelt so viele Kühe halten müsste, um ausreichend Milch für die hauseigene Sennerei zur Verfügung zu haben. Also dreißig bis vierzig Stück anstatt fünfzehn bis zwanzig. Das wiederum hätte zur Folge, dass er den Stall auf das Doppelte vergrößern und doppelt so viel Zeit zum Melken und für andere notwendige Stallarbeiten aufwenden müsste.
Das alles erspart er sich, wenn er seinen Kühen zusätzlich Kraftfutter gibt, und zwar Tag für Tag vier bis fünf Kilo. Dadurch produzieren die Kühe viel mehr Milch. Und da Bauern ja nicht blöd sind, tun sie das auch. Blöd sind nur die Konsumenten, die den Schmäh mit den würzigen Bergkräutern immer noch glauben. Selbstverständlich stammt auch die viel beworbene Heumilch von Kühen, die zusätzlich Kraftfutter erhalten.
Lügen, wohin man blickt! »Tiroler Speck« stammt meistens gar nicht von Tiroler Schweinen, selbst wenn er ein AMA-Gütesiegel und die EU-Bezeichnung »g. g. A.« (geschützte geografische Angabe) trägt. Denn in Tirol sind die Schweine am Aussterben. 1998 gab es noch 40.000 Schweine, 2008 nur noch 14.000. Das Rohprodukt für den Tiroler Speck stammt überwiegend aus dem Ausland, aus Dänemark oder Deutschland. Das steht durchaus im Einklang mit dem EU-Markenrecht und dem österreichischen Gesetz.
Weil sich österreichische Konsumenten über diese legale Form des Betrugs immer wieder aufregten, gelobte der bekannte Schweineverarbeitungsbetrieb Handl Tyrol im März 2010, dass er in Hinkunft zwar keine Tiroler Schweine zu »Tiroler Speck« verarbeiten werde, aber immerhin solche, die aus Österreich stammen. Das soll jedoch nur für österreichische Konsumenten gelten, auf den im Ausland verkauften »Tiroler Speck« hat dieses Gelöbnis allerdings keine Auswirkung.
Für diesen gefinkelten Import-Export-Handel, an dem keine österreichischen, sondern nur ausländische Schweine beteiligt sind, kassiert Handl Tyrol österreichische Agrarsubventionen. Im Jahr 2008 waren es 44068,52 Euro und im Jahr 2009 insgesamt 603476,40 Euro.
Viel Aufregung verursachte im Sommer 2008 der Hinweis, die Alpenkäsefirma Alma in Vorarlberg produziere ein Kunstkäseprodukt namens Pizza Mia, das im Großhandel für Gasthäuser und Kleinbetriebe verkauft wird. Auf der Homepage von Alma kann man den beruhigenden Satz lesen: »Die Marke Alma steht für ausgezeichnete Produktqualität und ist Garant für die Naturbelassenheit ihrer Produkte.«
Alma ist eine Tochterfirma des Vorarlberger Käsevermarkters Rupp. Und auch der nimmt es mit Konsumenten-Informationen nicht so genau. Auf der Homepage von Rupp heißt es beispielsweise über den von der Firma vertriebenen »Alpkäse«: »Mindestens 9 Monate handgereift«. Das klingt schön, stimmt aber leider nicht ganz. Zunächst reift der Käse tatsächlich zwei oder drei Monate lang auf der Alpe und wird jeden Tag vom Senner von Hand mit einer Salzlösung eingerieben. Manche Laibe – nach Auskunft von Rupp sind es weniger als zehn Prozent – werden danach jedoch nicht händisch weiterbearbeitet, sondern kommen in einen modernen, computergesteuerten Käsekeller, wo sie sechs bis sieben Monate lang weiterreifen. Menschenhände sind da kaum mehr im Spiel.
Übrigens kassierte die Firma Rupp, oder genauer gesagt deren hundertprozentige Tochterfirma Rupp Cheese Innovation GmbH, im Jahr 2008 eine Agrarsubvention in der Höhe von einer Million Euro. Steuerleistung des Rupp-Konzerns im selben Jahr: 11.000 Euro.
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[derstandard.at 30.8.2010]
Schwarzbuch Landwirtschaft
"Wir haben es mit einem Saustall zu tun"
von Regina Bruckner | 30. August 2010, 15:04
( * Artikelbild: Nur glückliche Schweinderl und Kühe hat der Autor laut seinen Angaben auf seiner Rechercherundreise nicht gefunden. Und: "Insgesamt kommen nur rund zwanzig Prozent aller Agrarsubventionen den vielbeschworenen kleinen Bauern zugute", so Weiss. Der Rest gehe an Großbauern, an Raiffeisen-dominierte Lebensmittelfirmen, an Privatstiftungen und an reiche Österreicher. - Foto: Reuters)
Von Bauernidylle bleibt wenig übrig, wenn Hans Weiss in seinem Schwarzbuch die Landwirtschaft als Steueroase und Saustall abstempelt
Wien - Wenn Hans Weiss ein Schwarzbuch schreibt, kommen die Protagonisten der von ihm aufs Korn genommenen Branchen meistens schlecht weg. Das ist beim jüngsten "Schwarzbuch Landwirtschaft" nicht anders als bei "Bittere Pillen" oder "Korrupte Medizin". "Der Bauer als Millionär" heißt dementsprechend der Titel in der aktuellen Wochenzeitschrift "Die Zeit", unter dem Weiss dort einen Auszug aus seinem Buch veröffentlicht. Wer in Österreich über Landwirtschaft spricht, kann an Raiffeisen nicht vorbei. Den Giebelkreuzern ist dieser Artikel (und ein Kapitel im Buch) auch gewidmet. Weiss listet die Unternehmungen des Konzerns auf, die sich im unüberschaubaren Raiffeisenreich von der Bank über die Immobilienwirtschaft bis hin zum Lebensmittelproduzenten erstreckt. Auf der einen Seite nimmt die Zahl der Bauern von Jahr zu Jahr ab, auf der anderen Seite wird Raiffeisen größer und größer, hat sich von einem bäuerlichen Selbsthilfeverein in einen multinationalen Konzern verwandelt", schreibt der Autor. Was ihn dabei empört: Der Steuersatz des Konzerns - so rechnet er vor - liege bei einem Prozent. Bei einem Gewinn von 1,9 Milliarden Euro hätten die Giebelkreuzer gerade einmal 19 Millionen Euro abgeführt. "Gewinne hui, Steuern pfui", interpretiert Weiss die Geschäftspolitik.
"Eine einzige Steueroase"
Ohnedies sei die Landwirtschaft eine einzige Steueroase, empört sich der Autor anlässlich der Buchpräsentation: "98 Prozent der Bauern zahlen keine Steuern." 160.000 Landwirte zählt er in Österreich: "Davon zahlen gerade einmal 3.000 bis 4.000 Einkommensteuer." Geschuldet den hierzulande ohnedies heiß diskutierten Einheitswerten fallen im Jahr nach seiner Berechnung durchschnittlich 200 Euro an Grundsteuern an. Dazu kämen rund 4.000 Euro an Sozialabgaben. Herzlich wenig, dafür, dass sich so manch Großgrundbesitzer unter den in Österreich auch reich geförderten Agrariern befinde, so Weiss. Und kommt mit deftigen Ausdrücken bereits zum nächsten Stein des Anstoßes: "Es ist ein Saustall, mit dem wir es zu tun haben." Die Förderpolitik hierzulande hält der Journalist gelinde gesagt für ziemlich daneben: "Milliarden werden an die Falschen ausgeschüttet." Auch das Wort Korruption fällt in diesem Zusammenhang. Und von der heftig diskutierten Transparenzdatenbank hält Weiß nebenbei herzlich wenig, würden doch die Förderungen von Bund und Ländern nicht aufgelistet: "Da sind zum Beispiel in Vorarlberg nur 62 Prozent aller Subventionen ausgewiesen. Das ist eine Verschleierungsdatenbank."
Der Besitzer des goldenen Traktors
An den Pranger gestellt werden einmal mehr bekannte Namen - so sie nicht hinter Privatstiftungen verschwinden. Die Liste erstreckt sich von Julius Meinl, der eine Bergbauernförderung von 34.000 Euro beziehe, über Wolfgang Porsche, der sich mit 55.000 Euro unterstützen lasse bis hin zur Privatstiftung Flick oder Magna-Chef Siegfried Wolf. "Wie viel Agrarsubvention erhält der Besitzer des goldlackierten Steyr-Traktors (DVT 6160)", fragt er provokant? 40.991,24 Euro bekam Siegfried Wolf für seinen Achtzig-Hektar-Hof im niederösterreichischen Weikersdorf. Auch er unter dem Titel "Bergbauernförderung". Genüsslich trägt Weiss dann die Begründung für die gewährten Unterstützungen vor: "Um ein stabiles Einkommen zu gewährleisten". Man verstehe ihn nicht falsch, nicht die industrielle Landwirtschaft an sich und grundsätzlich sei ihm ein Dorn im Auge: "Aber die Großen werden gefördert, den Kleinen schnürt man die Luft zum Leben ab", so Weiss im Gespräch mit derStandard.at. Seiner Ansicht nach handelt es sich nicht um schwarze Schafe, denen er im Buch eine besondere Rolle zukommen lässt, sondern um ein faules System. Funktionäre kassieren alleine 100 Millionen Euro pro Jahr, schießt er nach. 216 der 277 Landeskammerräte der Landwirtschaftskammern bringen es laut Weiss im Jahr 2008 auf 5,74 Millionen Euro an Agrarförderungen. Insgesamt würden in der Landwirtschaft aktive Politiker und Agrarfunktionäre auf schätzungsweise rund 100 Mio. Euro an Subventionen kommen.
Keine glückliche Schecki
Dass die Landwirtschaft wenig mit der "glücklichen Schecki" auf der grünen Alm zu tun hat, weiß der kritische Konsument vermutlich ohnedies. Das eine oder andere Detail, das der geborene Tiroler ins Buch hievt, könnte dennoch für leichtes Gruseln sorgen. Warum tragen Kühe keine Hörner mehr? Weil man so genannte Laufställe fördere, hat Weiss im Zuge seiner Recherchen herausgefunden. Und warum fördere man Laufställe? Weil die Rindviecher heute rund zweihundert Kilogramm mehr auf die Waage bringen. Manch niederösterreichische Lehmbodenwiese hielte dem stattlichen Gewicht von 700 Kilo nicht stand. Deswegen blieben die Tierchen vorsorglich im Stall. Und da es in beengten Verhältnissen nicht gesund sei, sich die Hörner abzustoßen, würden Vorsorgemaßnahmen getroffen. Die da laut Weiss wären: Den Kälbern werden gleich einmal im zarten Alter die Hornansätze mittels Brennstab versengt. Ohne Betäubung, so wie man den Schweinderln ebenfalls das Schwänzchen ohne Anästhesie abzwicke.
Bio als Schmäh
Auch Bio sei vielfach Schmäh, macht Weiss auch vor Österreichs heiligen und hochgelobten Kühen nicht halt. "In Biobetrieben sollten Kühe auf der Wiese sein. In der Praxis ist das aber bei weitem nicht immer so. Wegen der vielen Ausnahmen in Österreich." Weitere Thesen: Die Zuckerförderung - eine Unterstützung für Großkonzerne wie KraftFoods; das Bauernsterben - ein Ergebnis der Förderpolitik zugunsten der Großen; die heimische Gentechnik-Freiheit - dank kräftigem Kraftfutterimport nicht viel mehr als ein Schmäh; die Tierzucht - die Produktion von Superbullen und -Kühen mittels Embryo-Transplantation; und die Tiroler Agrargemeinschaften - riesige Landverschiebungen im Milliardenwert. Weiss fordert im "Schwarzbuch" keine Subventionen an Privatstiftungen und an Personen zu vergeben, die mehr als 57.000 Euro im Jahr verdienen. Weiters sollen Subventionen auf maximal 25.000 Euro pro Betrieb und Bauer begrenzt werden.
Der Bauernbund hat in einer Aussendung mit dem Titel "Übliche Hetze gegen Bauern" schon einmal klar gemacht, was er von Weiss' Schwarzbuch hält: "Wenn ein so genanntes Sachbuch mit dermaßen unsachlichen und tendenziösen Darstellungen daherkommt, dann liegt der Verdacht nahe, dass es sich um Parteipropaganda handelt. Es ist die übliche Hetze, die schon seit mehreren Monaten gegen die österreichischen Landwirte gefahren wird", kontert Bauernbund-Präsident Fritz Grillitsch. (Regina Bruckner, derStandard.at, 30.08.2010)
Wissen: Für seine Recherchen hat Hans Weiss Quellen verwendet, die öffentlich zugänglich sind, darunter die Transparenzdatenbank und den Grünen Bericht, in dem das Landwirtschaftsministerium alljährlich die Zahlen zur heimischen Landwirtschaft veröffentlich.
Schwarzbuch Landwirtschaft: Die Machenschaften der Agrarpolitik, Hans Weiss, Deuticke, ISBN-10: 3552061452, ISBN-13: 978-3552061453