Zitat
_morbus_
rein objektiv und volkswirtschaftlich gesehn würd das nur vorteile bringen.
das ein paar heulsusen weinen werden, weil sie sich nimmer ihre alkohol droge reinhaun können ist natürlich klar.
Das volkswirtschaftliche Argument ist aus mehreren Gründen heikel:
1) Dem "Schaden" an der Volkswirtschaft durch Alkohol stehen ja auch "Einnahmen" gegenüber. Bei einen Alkohohlverbot würden die Leute mehr zuhause bleiben, d.h. etliche Bars, Lokale, Clubs, Branntweiner usw. würden massiv an Umsatz verlieren oder dicht machen müssen. Dadurch verliert ja die Volkswirtschaft weil Einnahmen fehlen. Zudem müsste man Personal abbauen und dann verliert die Volkswirtschaft gleich nochmal. Und wenn dann "dunkle Quellen" die Menschen doch mit ihrem Stoff versorgen (siehe Prohibition), dann hat die Volkswirtschaft auch nix davon.... Al Capone hat ja bekanntlich kaum Steuern gezahlt.
2) Das ist der wichtigere Grund. Die "volkswirtschaftliche Betrachtungsweise" schaut sich gern nur Dinge an die man direkt quantifizieren kann, d.h. in monetäre Einheiten umrechnen kann. Nur: Mit Zigaretten hat man angefangen, jetzt nimmt man sich (vielleicht) den Alkohol vor... wer sagt das es dann aufhört? Es gibt etliche Dinge die auf den ersten Blick nur schlecht, ungesund und schädlich für die Volkswirtschaft sind.
Nahrungsmittel... man könnte da etliche Produkte trefflich verbieten. Kartoffelchips etwa, die machen nur fett & blad, haben keine Vitamine... das belastet doch nur unser Gesundheitsystem... sollen die Leute doch Selleriestangen knabbern. Softdrinks sind auch nicht so gut, sollen die Leute halt ungezuckerten Tee saufen oder die "gesunden" Light-Varianten mit dem gutem Aspertam.
Aber auch in anderen Bereichen kann man die Volksschädlinge ausfindig machen: In England gibt es z.B. jedes Jahr zig tausend Verletzungen die durch den Gebrauch von Flip-Flops verursacht wurden! Was das dem Gesundheitssysem kostet, was das an Krankenständen produziert! Also weg mit dem Dreck, sollen die Leute halt so Gummisandalen (mit ordentlich viel Grip!) tragen.
Sport: Sportliche Betätigung ist ja bekanntlich gut, weil da bleiben die Menschen gesund und können länger produktiv sein, arbeiten und steuern zahlen! Aber wehe man mach den falschen Sport oder den richtigen Sport falsch. Abertausende Sportverletzungen jedes Jahr, welche zT. für lange Krankenstände sorgen. Die Antwort kann daher nur sein: Den ganzen riskanten und unnötigen Funsport verbieten, dafür aber eine verpflichtende Sportstunden einführen, natürlich nur unter der Aufsicht von staatlichen Experten. Damit sich auch der gewünschte Effekt einstellt...
Und dann gibt es auch die schwer- körperlich und geistig Behinderten... was tun die schon für die Volkswirtschaft...
Fazit: Die "volkswirtschaftliche Betrachtungsweise" ist oft nichts anderes als ein Kniefall vor den angeblichen Interessen des Kollektivs unter rein materialistischen Gesichtspunkten. So verkauft es uns zumindest die Politik.
Die ökonomischen Theorien sind in ihren Basics ja in Wahrheit nicht so blöd. Sie wissen das das Leben von "trade offs" bestimmt ist.
Für Geschmack, Vergnügen, Leidenschaften oder einfach nur Spass gehen nehmen wir nun mal gewisse Dinge in Kauf. Wir essen Dinge von denen wir wissen das sie ungesund ist weil sie herrlich schmecken. Wir betrinken uns weil wir einen netten Abend haben wollen, obwohl wir wissen das sich unserer Körper jetzt vielleicht mehr über einen Karottensaft mit Mineralwasser gefreut hätte.
Aber scheisse, ich bin der Überzeugung das das unser Gutes recht ist... weil Leben ist nicht dazu da möglichst lange gut zu funktionieren, sondern im richtigen Tempo "verbrannt" zu werden.