Ich sehe das auch so, ärgern bringt gar nix. Aber man darf schon sinnieren und darüber nachdenken, ich finde das ist nur normal.
Und ich denke auch, dass eigentlich genug Diverses geboten wird. Man muss halt vielleicht anerkennen, dass die Labels sich verschieben und man bei diversen Untergruppierungen aufpassen muss, ob man sich da noch damit identifizieren kann.
Grufti-Cosplay ist eigentlich ein nettes Wort. Weil eigentlich sagt es mir, dass Cosplay ja an und für sich Spaß machen kann, nur sollte man es nicht mit einem Etikett verkaufen, das von vielen einfach mit anderen Dingen assoziiert wird. Das ist, denke ich, was viele stört.
Obwohl man da auch manchmal flexibler sein könnte. Schlimm wird es erst, wenn es keine Angebote mehr gibt, wenn man gar keine Orte für die eigenen Interessen mehr hat.
Im Grunde genommen denke ich nämlich, dass vieles, was wir hier diskutiert haben, auch als allgemeiner Ausdruck einer Entwicklung zu verstehen ist, die nicht nur im Gruftisektor passiert und gegen die auch eine Subkultur offensichtlich keine Resistenz hatte.
Stichwort Kommerzialisierung und Individualisierungsgesellschaft.
Ich denke, dass sich einerseits vieles vermischt, was nicht immer gut ist, und dafür aber genauere Abgrenzungen auch innerhalb von Subkulturen geschaffen werden. Man muss wohl genauer hinsehen als früher.
Ich würde mich freuen, wenn Ästhetik und Cosplay nicht auf Kosten von musikalischen und geistigen Inhalten gehen... ich möchte nicht das eine gegen das andere ausspielen.
Über viele Punkte lässt sich streiten, was die einen lächerlich finden, ist für die anderen Selbstexperiment und Kunst. Ich ziehe für mich selbst klare Grenzen bei vielen Dingen, kann sie aber an anderen gut anerkennen, bis zu einem Punkt: Wo es eben nicht als Essenz einer Kultur und Identifizierungskrücke herhalten muss. Dass das oft so ist, ist wirklich schade, sollte uns aber kein Bein brechen.
Es gibt ja schon Gründe, warum man dennoch gerne in dieser Subkultur unterwegs ist.