NeuRose schrieb:
>
> Dieser Vorschlag ist komplett bescheuert.Versprochen wurde
> die Abschaffung, jetzt bleibt alles beim alten, dazugekommen
> ist nur die Aufforderung "Hackelt's was!" Und zwar zum Lohn
> von 6 Euro / Stunde, da verdient man in jedem Callcenter
> mehr. Einzig "Sozialjobs" sollen scheinbar vermittelt werden
> - frag mich nur, ob das auch mit den Trägerorganisationen wie
> Rotes Kreuz, Caritas ect. abgesprochen ist, die ja
> schließlich auch Jobs zur Verfügung stellen müssen. Frag mich
> auch, was für Tätigkeiten eine ungelernte Kraft, die 2,5
> Stunden pro Woche arbeitet, eigentlich übernehmen soll? Da
> bleibt wirklich nichts anderes als putzen übrig - denn auch
> im Sozialbereich braucht man Ausbildung und Erfahrung!!!
wie ich gesagt hab: es bleibt abzuwarten, wie's umgesetzt wird. wer sagt, dass es genau 2,5 stunden die woche sein müssen, man könnte ja zb 1 Woche im monat 15 stunden leisten (zwei tage zu je 7,5 stunden) und das über 4 monate, sodass die ferienzeit noch immer frei bleibt für einen ganztags-job um mehr kohle zu machen!
und natürlich bedürfen eine menge jobs im sozialen oder im öffentlichen bereich einer fundierten ausbildung, aber ich behaupte es gibt auch einige, die ohne eine solche auskommen, schließlich benötigt auch der soziale bereich eine administration, in der es eine menge deppen-arbeit zu erledigen gilt. Und selbst wenn es auf einen putz-job rausläuft => na und, wenns um maximal 60 stunden pro semester geht???
und dass man in jedem call-center mehr bekommt mag sein, es steht einem ja frei diesen job zu machen! Nur soweit mir zu ohren gekommen ist sind diese jobs außer zum kotzen echt nur zum speiben, insofern verdient man vielleicht gerne 1 euro weniger die stunde um dafür mit dem was man tut auch kein "idealistisches" problem zu haben...
Ja stimmt, das Wahlversprechen wurde gebrochen, aber das is mir persönlich blunzn, jeder selber schuld, der an sowas glaubt. Ich war immer der meinung, dass die studien-gebühren in dieser höhe prinzipiell noch ok sind, es sollte eben nur für eine dementsprechende gegenleistung gesorgt werden (und an der stelle hapert es in österreich ganz massiv).
das versprechen die studiengebühren abzuschaffen war in der form sicher eines der dümmsten der sozialisten, mit einer stoßrichtung "wir wollen die situation der studenten verbessern" hätten sie genauso punkten können und mehr bewegungsfreiheit gehabt
der entscheidende punkt warum ich schlussendlich grün und nicht rot gewählt habe war eben ein interview mit van der bellen, in dem er eben keine unrealistischen versprechen abgegeben hat, sondern eindeutig und ohne ausflüchte gesagt hat:
Steuerreform? sicher nicht in nächster zeit! Es gibt eine menge anzupacken und das alles kostet geld => wo soll das herkommen???
nochmal zurück zur eigentlich diskussion rund um diesen sozial-arbeits-ersatz für die studien-gebühr:
Natürlich ist der Vorschlag ein absolut fauler kompromiss der das gebrochene Wahlversprechen überschminken soll (dazu aber nicht im geringsten in der lage ist)!
Ich finde aber die grundsätzliche idee zumindest diskussionswürdig und finde den furchtbaren aufschrei einfach unnötig, v.a. weil ich in den letzten stunden einige primitivst-polemischen behauptungen gelesen habe ala "die studierenden werden zur zwangsarbeit abkommandiert" und das ist einfach nicht wahr.
Ob die idee in wirklichkeit überhaupt organisatorisch umsetzbar ist wird sich zeigen, aber zumindest sollen auch die stipendien und die relevanten einkommensgrenzen angehoben werden, das modell des zinsenlosen studenten-kredites ist sicher auch nicht das schlechteste und und soll ebenfalls ausgeweitet werden....
natürlich, die überrschrift "Freier Uni-Zugung wieder hergestellt" auf der spö-startseite ist absurd, aber diese extreme aufregung um diesen punkt kann und will ich einfach nicht verstehen!