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Various Artists - NONPOP #4

5/5

Veröffentlichung: 2013
Medium: Net Release
Label: Eigenvertrieb
Genre: Ambient, Experimental, Neofolk / Darkfolk

04.06.2013 | Scrag! | 2792 | 0 Kommentare

Vier Jahre hat sich die NONPOP-Redaktion Zeit gelassen, um einen neuen Sampler herauszubringen. Die mittlerweile vierte Zusammenstellung der NONPOP-Reihe mit diesmal 29 Songs verschiedenster Herkunft ist wieder einmal ein profunder Blick über sämtliche Tellerränder hinweg und vereint eine illustre Schar an avantgardistischen/experimentellen - sprich, "nonpop" Werken.

Von Neofolk über Electro, Drone und Wave bishin zu Experimental und Industrial spannt sich der Bogen der bedienten Genres.

Sieben (vulgo Matt Howden) macht den Einstieg in das Sammelsurium teils obskurer, teils ganz hübscher Songs. Wie auch bei den früheren Compilations sind hier ein paar noch recht unbekannte Künstler dabei, die aber ganz sicher noch mehr von sich hören lassen werden.

Bei einer der letzten Compilations (ich glaub, #2) war ja zB auch Zola Jesus dabei, noch lange bevor sie der breiteren Masse ein Begriff war. Auch bei anderen haben sich die NONPOP-Compilations in der Vergangenheit fast schon als prophetische Auswahl erwiesen.

Die Vielseitigkeit der Stücke fordert fast schon heraus, dass man mit einigen Stücken überhaupt nichts anfangen kann (in meinem Fall etwa "Marrasvirsi" von Tervahäät, keine Ahnung was das sein soll), dafür aber mit großartigen anderen für's Dranbleiben belohnt wird - in meinem Fall zB "Imitate" von Screen, schlichtweg fantastisch!

Die erste (virtuelle) CD hat insgesamt viel zu bieten, das zum Großteil bisher unveröffentlichte oder exklusive Material ist hervorragend zusammengestellt, und den vereinzelten Stücken, die meiner Meinung nach nicht gerade überzeugen (Vurgart und eben Tervahäät), stehen ein Dutzend interessanter anderer gegenüber!

Die zweite CD fängt mit dem legendären Paul Roland an - mich freut es sehr, dass er vor kurzem auch von der Darkfolk-Szene neu-/wiederentdeckt wurde und verdientermaßen hier in einer Riege mit Musikern steht, von denen er sicher ein paar sehr stark mitinspiriert hat.
Gerne erinnere ich mich an seinen Auftritt im U4 (kurz nachrecherchiert: 9. April 1988, fuck, das ist 25 Jahre her!), der meinen Musikgeschmack durchaus entscheidend mitgeprägt hat.
"Candyman" ist auch ein sehr hübsches Stück.

Ebenfalls sehr breit gestreut ist auch Teil 2 der Compilation eine Berg- und Talfahrt durch verschiedene Musikstile - auf Roland folgen Drone (Troum, ganz okay) und Ambient (steht zumindest dabei - Sunday Strain klingt für mich aber wohl eher IDM-angehaucht - auch fein!).

Jon Evans' "Murder Scene 3: Genetic Traces" hat mich sehr neugierig gemacht, leider ist sonst nichts zu finden - fetter Pluspunkt für NONPOP, tolles Stück!

The Surreal Funfair - das klingt mir zu gewollt nach Coil und Pink Dots, aber trotzdem ganz okay. Art Abscon machen sich über Velvet Undergrounds "Velvet In Furs" her, und aber hallo, "Der Kleine Tod" ist ein weiteres Goldstück hier! Über Kalte Rippchen möchte ich nichts sagen, ich weiß nicht wie ernst das Stück gemeint ist.

Tervahäät kommen ein weiteres Mal zu Ehren, vermögen mich aber wieder nicht zu überzeugen.

Das Tolle an Download-Compilations ist, dass sie keine Einschränkungen haben, was die Laufzeit betrifft - und so endet diese herrliche Compilation mit einem ebenso herrlichen 18-minütigen Stück, einer Kollaboration zwischen Mercydesign und Dither Craf alias Raffaele Cerroni alias Mushroom's Patience... das in mehrere Kapiteln aufgeteilte Post/Kraut/Psychedelic/Folk-Rock-Epos "A Tribute To The Void" (im wohl eher ironisch betitelten "Radio Edit") ist schon allein Grund, sich die gesamte Compilation herunterzuladen.

Fazit: Ihr klickt sofort auf den folgenden Link und ladet euch die Compilation runter.

Download: NONPOP

Trackliste