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The Eden House ließen schon letztes Jahr wieder einmal von sich hören - mit der großartigen "Timeflows" EP, auf dem mit "Neversea" einer der bisher besten Tracks der Band vertreten war.

Mit "Half Life" ist nun ein komplettes Album erschienen, wieder auf dem geschichtsträchtigen Junge Records Label.

Die Liste der Beitragenden ist wieder einmal lang - zu den beiden Hauptakteuren Stephen Carey und Tony Pettitt, beide aus dem Fields Of The Nephilim-Umkreis (Pettitt war direkt dabei - sowie bei Rubicon und NFD, Stephen Carey bei der Nachfolgeband NFD), gesellt sich eine illustre Schar an Musikern und Sängerinnen.

Mit dabei ist auch Monica Richards (Faith And The Muse), gleich am Opener "Bad Men (On Their Way To Do Bad Things", der auch schon vorab als Single veröffentlicht wurde.
Ein sehr schönes Stück, wenn auch nicht das beste am Album - was aber auch für das Album spricht.

An Musikern sind Simon Hinkler (The Mission), Phil Manzanera (u.a. Roxy Music)

Die zumindest am letzten Album als "Hauptsängerinnen" agierenden Amandine Ferrari und Evi Vine sind diesmal nicht dabei, was ich persönlich schade finde, aber so ist wohl das Konzept. Dafür gibt Lee Douglas (Anathema) ihr Eden House-Debüt, neben Jordan Reyne, Laura Bennett und Phoenix J - andere Projekte der drei letztgenannten sind mir nicht geläufig.

Herausragend sind das flottere "Wasted On Me" und das gesanglich hervorstechende "First Light", die ich gerne als Anspieltipps nenne möchte, nebst "Bad Men" - alle Tracks sind übrigens in voller Länger auf bandcamp zum Anhören verfügbar.

Insgesamt hat sich das Tempo - zumindest subjektiv empfunden - noch eine weitere Spur reduziert. Fast schon elegisch, dafür aber sehr detailreich gehen The Eden House mit Half Life meiner Meinung nach noch einen Schritt in Richtung klassischer Rock. Das bietet natürlich den ausschließlich weiblichen Vocals ausreichend Raum, nimmt allerdings auch ein wenig das treibende Element.

Gewohnt virtuos sind die Stücke arrangiert und gemischt, der Hang zur Perfektion hat sich ja schon auf den früheren Veröffentlichungen bemerkbar gemacht.

Ein schönes Album, perfekt inszeniert, aber ohne gröbere Ecken und Kanten, für entspannte Abende - und live garantiert faszinierend. Ein bißchen zu straight für meinen Geschmack, nichtsdestotrotz ein weiteres Kunstwerk der Supergroup.

Trackliste

  1. Bad Men
  2. Indifference
  3. Wasted On Me
  4. Hunger
  5. The Empty Space
  6. Butterflies
  7. The Tempest
  8. City Of Goodbyes
  9. First Light
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