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Nach ein paar Monaten Pause geht es nun also weiter mit den "Lost Recordings", und mit "Dead Whorse Riddles" liegt nun eine wahre Perle vor.

(Soundsamples und Details zum Album gibt es auf malaisemusic.com)

Gleich der erste Eindruck ist wieder einmal Überraschung - ausgesprochen gute Soundqualität liegt da vor, und auch die Tracks selbst sind wesentlich ausgereifter als die oft in Fragmenten erhaltenen Stücke, die man von den bisherigen Alben der Serie kannte.

Ein Gefühl des Wiedererkennens stellte sich bei mir allerdings sofort ein, und nach ein wenig Recherche (mailaisemusic.com ist ja glücklicherweise ausgesprochen ausführlich in den Beschreibungen der Releases) gleich das Aha-Erlebnis: Viele der hier vertretenen Stücke sind bereits auf Anesthesia zu hören gewesen, allerdings ergibt der direkte Vergleich ein eindeutiges Plus für "Dead Whorse Riddles", hier wurde noch an den richtigen Stellen nachgebessert.

Eindringliche und intensive Stücke sind zu hören, wieder mit vielen Samples, allerdings wirken diese viel einheitlicher mit dem Sound, man merkt einfach, dass Rozz Williams zu jener Zeit schon viel facettenreicher produzierte, und Augenmerk auf kompaktere Stücke legte, was diesen sehr zum Vorteil gereicht.

Dark Ambient, Industrial, viele filigran platzierte experimentelle Soundelemente - hier hat Williams das Spiel mit den Sounds schon wirklich perfektioniert.

Weitere Stücke sind ebenfalls bereits in anderer Form bzw. als Variationen auf anderen Releases zu finden, teils schon in der Lost Recordings-Serie, andere wie etwa Atrophy auf "Necessary Discomforts".

Das macht Dead Whorse Riddles jedoch nicht zu einem redundanten Album, sondern - speziell im Fall der bereits erhältlichen Titel auf Anesthesia - zu einer ausgesprochen gut überarbeiteten Zusammenstellung hervorragender Stücke.

Manche Stücke sind außergewöhnlich, keines unnötig, hervorzuheben ist Titel Nr. 15, leider "untitled", das dank Violine sehr organisch wirkt.

Fazit: Für Lost Recordings-Sammler sowieso ein Muss, für jene, die Anesthesia nicht ihr eigen nennen, ebenfalls. Wie bei allen CD's dieser Reihe ist auch diese ein Liebhaberstück, allerdings von den bisher erschienenen ganz sicher die beste.

Trackliste

  1. The Nature Of Pain
  2. Partial And Incomplete
  3. Red
  4. Atrophy
  5. Fistula In Ano
  6. Untitled
  7. Taking Good Care Of Your Fear
  8. The Most Astounding Living Monstrosity
  9. Transillumination
  10. Descent (Excerpt)
  11. Salvation, Deliverance, Prayer For The Sick
  12. Untitled
  13. Descent (Excerpt)
  14. Descent (Excerpt)
  15. Untitled
  16. Untitled
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