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Faith And The Muse sind so etwas wie ein Heiligtum für viele - in der Tradition des ursprünglichen Gothic Rock verblieben, vermischt mit Mystik und einer gehörigen Portion Rock'n'Roll, sind William Faith und Monica Richards eigentlich durchgehend ihrer eigenen Interpretation der dunklen Kunst treu geblieben.

Während es durchaus auch insgesamt schwächere Alben gab, waren auf jedem davon trotzdem immer wieder großartige einzelne Nummern dabei.

Umso spannender war das Einhören in das aktuelle Album mit dem orthographisch auffälligen Titel " : ankoku butoh :", das als Box daherkommt, mit DVD und Büchlein - zu einem mehr als günstigen Preis übrigens, und wunderschön aufgemacht:

Nach vielen Jahren der Stille ("The Burning Season", das letzte offizielle Album, datiert aus 2003) erschien also im Dezember 2009 das aktuelle Album, das, um es vorwegzunehmen, wirklich allen Erwartungen gerecht wird.

Man erkennt gleich an Verpackung und Aufmachung, dass es sich hierbei um ein Konzeptalbum und Gesamtkunstwerk handelt, und wer das Glück hatte, Faith And The Muse mit ihrer aktuellen Show live zu sehen, hat bemerkt, dass sich das "Butoh"-Konzept logischerweise auch in der Performance niederschlägt, nachdem schon Design und Idee dem japanophilen Einfluß folgt.

Als Einstieg gleich mit zwei vokalen, nur wenig musikalisch untermalten Stücken, wähnt man sich eher in ruhigen Gefilden, was mit dem daraufhin folgenden "Blessed" und dem schon vorab per E.P. veröffentlichten "Battle Hymn" allerdings dann vollständig widerlegt wird.
Der Tribals-hinterlegte Sound kommt überraschend kraftvoll und hypnotisch, Monica's einzigartiger Gesang gibt dem rohen Sound die für F.A.T.M. so typische Eleganz.

Getrommelt wird dann auch, und bei "Nine Dragons" kommt William selbst auch einmal kraftvoll zu Wort, und nach dem kurzen Intermezzo von "Ha Rai" kommt die meiner Meinung nach hervorragendste Nummer auf dem Album, "When We Go Dark", die auch den besseren, zweiten Teil des Albums einläutet. Das in der Instrumentierung sehr stark an alte Cure/Siouxsie errinernde "The Red Crown" ist ein weiterer Höhepunkt, wie auch das, wieder von William Faith selbst gesungene, "Sovereign" - sehr kraftvoll, punkig und von Monica mit backing vocals perfektioniert.

Das Album wird mit "To Be Continued" abgeschlossen, ein so pompöses wie großartiges Ende für ein grandioses Album.

Ein absolutes Highlight und auf jeden Fall empfehlenswert.

Trackliste

  1. The Woman Of The Snow
  2. Kamimukae
  3. Blessed
  4. Battle Hymn
  5. Bushido
  6. Nine Dragons
  7. Harai
  8. When We Go Dark
  9. The Red Crown
  10. Kodama
  11. She Waits By The Well
  12. Sovereign
  13. To Be Continued
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