Aus dem feinen Hause Enfant Terrible (Bands wie Agent Side Grinder, Tobias Bernstrup, Schwefelgelb oder etwa Europ Europ veröffentlichten bereits dort) kommt eine der interessantesten Neuentdeckungen des laufenden Jahres: Distel.
Hinter dem Namen verbirgt sich ein Niederländisches Duo, das sich im Angstpop heimisch fühlt. Musikalisch ist in so einem kleinen Genre, das noch dazu bisher nur von einer Handvoll Bands besetzt war, bzw. von einer Band - Haus Arafna - geprägt wurde, nicht sehr viel Platz.
Trotzdem darf man sich hier keinen Arafna-Klon erwarten, wiewohl durchaus manchmal Ähnlichkeiten heraushörbar sind, aber das soll dem Album nicht zum Nachteil gereichen.
Stücke wie "Ämne" (alle Tracks haben übrigens Titel, die aus vier Buchstaben bestehen) stechen da besonders heraus, andere wie "Hxxx" oder das Titelstück "Puur" bringen eine bezaubernde Fusion von Angstpop mit Cold Wave zustande.
"Sarc" ist wohl das stärkste Stück am Album. Das dreiteilige Lied vereint alles, was Distel so einzigartig macht. Der Mix aus kühler Verzerrung, sanftem Noise und am Ende doch melodisch-rhythmischer Verspieltheit ist fabelhaft.
Es gibt auch sehr ruhige, minimalistische Stellen auf dem Album, es wird auch noisig, aber nie im Übermaß.
Ein Geheimtipp - wer sich für Angstpop und Post Industrial erwärmen kann, wird viel Freude mit Distel haben.
Trackliste
- Reap
- Tide
- Hale
- Ämne
- Hxxx
- Puur
- Sarc
- Torn
- Teer
- Vann
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