Die 1982 gegründeten Current 93 erlebten sechs Jahre nach ihrer Gründung eine ihrer Blütezeiten. Gleich fünf Veröffentlichungen bescherte David Tibet den treuen Hörern.
"Christ And The Pale Queens Mighty In Sorrow" stellt dabei einen Wendepunkt dar, und vereint auf einem Doppelalbum bzw. einer CD die "früheren", deutlich mehr von Industrial geprägten Current 93 mit den neofolklastigeren Current 93, die sie später werden sollten.
Beeinflusst von der Geschichte der Hildegard von Bingen und dem 1964 uraufgeführten Theaterstück "Marat/Sade" (aus dessen Verfilmung auch rezitiert wird), finden sich neben kraftvollen Noise-Stücken wie etwa dem Dancefloor-Kracher "Dögun" gleich am Anfang auch von Akkustikgitarre getragene balladeske Lieder auf diesem Album.
Besonders hervorzuheben ist dabei "The Ballad Of The Pale Christ", das schon als sehr deutliches Zeichen für den weiteren Schaffensweg der Band zu sehen ist.
"Marat/Sade" wird dann im Titelstück zitiert, worin David Tibet einen zürnenden Gott beschreibt, und dabei seine markante Stimme von Flüstern über Raunen bishin zu diabolischem Geschrei einen weiten Bogen spannen lässt.
Teils experimenteller Noise mit wuchtigen Industrialsounds, andererseits auch still und elfenhaft schön - ein sehr widersprüchliches, aber doch in sich schlüssiges Album, das man jedem Current 93-Interessenten ans Herz legen muss.
Das wenig später veröffentlichte Album "Swastikas For Noddy", das den neofolkprägenden Stil weiterführte, brachte Current 93 erst dann den bis heute anhaltenden Erfolg.
Wahrscheinlich eines der signifikantesten Alben der Band!
Trackliste
- Dögun (4:01)
- Forever Changing (9:36)
- The Ballad Of The Pale Christ (5:47)
- Christ And The Pale Queens (19:57)
- The Red Face Of God (4:01)
- The Breath And Pain Of God (9:45)
- Mighty In Sorrow (18:24)
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