BekanntmachungenLetzter Beitrag
BekanntmachungFreundesfunktion zur Zeit deaktiviert03.06.20 00:50
BekanntmachungHinweis bezüglich korrekter Benutzung des "antworten" Buttons09.05.13 18:22
avatar 04.02.15 09:52
So… Also…
Schaut euch mal diese Demo-Schilder an:



War es nötig, bei einem „Muslime willkommen“ ausgerechnet eine bis zum Boden schwarz verschleierte Frau als DAS Symbol für eine Muslima zu zeigen?!

Es kein Gebot der Religion, sich so zu verschleiern, es hat nur gesellschaftspolitische und traditionelle Gründe. Wenn man muslimische Gläubige dazu befragt, gibt es meiner Erfahrung nach zwei Möglichkeiten, wie sie darauf antworten:

Die eine Möglichkeit ist, daß sie einem ziemlich zornig erklären, daß dies nicht von der Religion gefordert wird, total rückständig ist und daß sie sich davon geärgert fühlen, daß Österreicher unter Muslime immer nur diejenigen verstehen, die ihre extrem altmodischen Ansichten aus irgendwelchen Bergdörfern mitgebracht haben – und daß man diese Ansichten wirklich nicht auch noch fördern muß und dann das Ganze als „Toleranz gegenüber den Muslime“ verkaufen. Es sei für moderne Muslime schon anstrengend genug, sich gegen die erzkonservativen zu behaupten, man müßte nicht ständig die absolute Rückständigkeit als Normalfall hinstellen.

Die zweite Möglichkeit der Reaktion ist, daß einem ernsthaft erklärt wird, daß es nunmal so sei, daß eine Frau ohne Kopftuch unehrenhaft sei. Mir persönlich wurde schon von einem muslimischen Religionslehrer vor einer gesamten Schulklasse erklärt, daß eine Frau in einem kurzen Sommerkleid (bis zum Knie) es darauf anlegt „alle Männer auf der Straße zu Sex zu verführen“ (Zitat) und daß sie unehrenhaft sei. Und es sei nunmal die Pflicht der Frau, zuhause zu bleiben und Männer nicht mit ihrem sichtbaren Körper oder auch nur eng anliegender Kleidung zu verwirren, denn Männer hätten im Gegensatz zu Frauen einen Sexualtrieb, auf den eine Frau Rücksicht nehmen müsse. Man müsse Verantwortung tragen als Frau. Später meinte er noch, daß man eine Frau zwar nicht gewaltsam dazu zwingen darf, sich tief zu verschleiern, aber daß es natürlich schon sehr wichtig wäre, daß eine Frau von selbst weiß, daß sie das tun sollte - dementsprechend müsse sie erzogen werden…

Was mich daran stört? Das ist meine Welt, die da mitgestaltet und definiert wird! Ich gehöre zu den „unehrenhaften“ Frauen, die z. B. der Meinung sind, daß nicht SIE die Verantwortung dafür tragen, wenn ein Mann "von seinem Sexualtrieb übermannt" irgendwas Schlimmes anstellt (z.B. eine Frau attackieren, die seiner Erziehung zufolge angeblich Sex mit jedem Mann auf der Straße will).

Nein, es ist nicht fremdenfeindlich, sich davon bedroht zu fühlen. Wenn man mir einen eingeborenen Katholiken zeigt, der behauptet, daß Frauen mit einem Minirock eine Vergewaltigung wollen, dann ist das dasselbe! Der Unterschied ist nur: In unserer heutigen Gesellschaft würden die um ihn herumstehenden Leute entsetzt den Kopf schütteln und ihn für gestört erklären. In Wien gibt es hingegen schon wieder Bezirke, in dem die Umstehenden nicken und ihm selbstverständlich recht geben würden. Das ist ein schockierender Rückschritt!

Ich kenne auch persönlich ein Mädchen, das von seinem Vater von der Schule zwangsabgemeldet wurde, weil es in der Schule sein Kopftuch abgesetzt hat. Im Endeffekt haben eine Sozialarbeiterin und die Direktorin geschafft, daß sie das Schuljahr nach einigen Wochen doch noch fortsetzen durfte, aber es war knapp. Und natürlich hat sie dann das Kopftuch brav getragen. Die Schülerin hat mir erzählt, daß der Druck der afghanischen Community so groß sei, daß ihre Familie sich von jeder Abweichung von strengen Verhaltensregeln heftig gedemütigt fühlt.

Muss man da wirklich ständig dazu beitragen, tiefe Verschleierung als den Normalfall für Muslime hinzustellen?

Ich finde es erschütternd, wie unkritisch die LINKEN da agieren.
Bei Rechten wundert es mich ja nicht, aber bei Linken finde ich es immer wieder erschreckend.

Bei einer Demo mitzumarschieren, bei der über meinem Kopf Schilder getragen werden, die die Verschleierung von Frauen bis zum Boden als total „willkommen“ darstellen, käme für mich nicht in Betracht. Das ist genauso schlimm wie eine rechtsextreme Parole.

1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.02.15 09:54 von Torka.
avatar 04.02.15 11:18
Wusstest du denn nicht, dass die Linken die größten Faschisten sind? ;)

Me on Facebook: [www.facebook.com]
Me on Flickr: [www.flickr.com]
Me on Twitter: [twitter.com]
avatar 04.02.15 11:29
die diskussion wäre da bei den urhebern [www.linkswende.org] etwas sinnvoller.
nicht dass es was bringen würde, solche sekten zeichnen sich durch konsequente verständnisresistenz aus.

oder du schickst es (ohne den letzten absatz!) mal an die veranstalter [www.offensivegegenrechts.net]
da hast du größere chancen auf reflexion und denkprozesse...

hier ist es nur trollfutter.

þau sem óttast dauðann kunna ekki að njóta lífsins
avatar 04.02.15 19:27
Na komplett verschleiert (Burka) ist die Dame auf dem Plakat ja nicht,
das Gesicht ist frei - das würde dem IS aber gar nicht gefallen ;)

Frage mich grad, wieviele von den 5.000 Gegendemonstranten
heimlich FPÖ wählen... ;)

Ick wundre mir üba janüscht mehr ;)
04.02.15 21:00
Zitat
Torka
Es kein Gebot der Religion, sich so zu verschleiern, es hat nur gesellschaftspolitische und traditionelle Gründe. Wenn man muslimische Gläubige dazu befragt, gibt es meiner Erfahrung nach zwei Möglichkeiten, wie sie darauf antworten:
Ob's ein Gebot gibt oder nicht, kommt wohl total darauf an wen man fragt und wie die Person den Koran interpretiert.
Es soll wohl schon so etwas wie eine "Empfehlung" geben, dass sich Frauen vor den Blicken anderer Männer "schützen" sollen, aber wie das nun konkret auszusehen hat ist dann wohl Auslegungssache.

Dein Problem mit dem Plakat kann ich aber nicht ganz verstehen. Es drückt aus, dass Moslems willkommen sind, selbstverständlich auch wenn die Frauen verschleiert sind.
avatar 04.02.15 21:37
Zitat
Ich nicht

Dein Problem mit dem Plakat kann ich aber nicht ganz verstehen. Es drückt aus, dass Moslems willkommen sind, selbstverständlich auch wenn die Frauen verschleiert sind.

was schlichtweg Wahnsinn ist, wenn man feministische Prinzipien unterstützt. insofern: thumbs up for this thread!
04.02.15 21:59
Zitat
n_o_x
Zitat
Ich nicht

Dein Problem mit dem Plakat kann ich aber nicht ganz verstehen. Es drückt aus, dass Moslems willkommen sind, selbstverständlich auch wenn die Frauen verschleiert sind.

was schlichtweg Wahnsinn ist, wenn man feministische Prinzipien unterstützt. insofern: thumbs up for this thread!

Mhm.
Ich würde auch meinen, dass der Islam und Feminismus nur eher schlecht zu vereinen sind.
Interessanterweise gibt's aber sogar Islamische Feministinnen:
[de.wikipedia.org]

Aber ich kann dennoch nichts schlimmes an dem Plakat finden, schließlich gibt es unzählige Muslima die verschleiert sind oder zumindest ein Kopftuch tragen.
Und eine Muslima mit Kopftuch darzustellen finde ich demnach auch nicht schlimm, schon gar finde ich dass dies einer "rechtsextremen Parole" gleichkommt.
avatar 04.02.15 22:14
Zitat
Ich nicht
Zitat
n_o_x
Zitat
Ich nicht

Dein Problem mit dem Plakat kann ich aber nicht ganz verstehen. Es drückt aus, dass Moslems willkommen sind, selbstverständlich auch wenn die Frauen verschleiert sind.

was schlichtweg Wahnsinn ist, wenn man feministische Prinzipien unterstützt. insofern: thumbs up for this thread!

Mhm.
Ich würde auch meinen, dass der Islam und Feminismus nur eher schlecht zu vereinen sind.
Interessanterweise gibt's aber sogar Islamische Feministinnen:
[de.wikipedia.org]

Aber ich kann dennoch nichts schlimmes an dem Plakat finden, schließlich gibt es unzählige Muslima die verschleiert sind oder zumindest ein Kopftuch tragen.
Und eine Muslima mit Kopftuch darzustellen finde ich demnach auch nicht schlimm, schon gar finde ich dass dies einer "rechtsextremen Parole" gleichkommt.

Frauenrechtlerinnen im Islam - das ist ein echter Treppenwitz ;)
avatar 04.02.15 22:25
Zitat
Ich nicht
Ob's ein Gebot gibt oder nicht, kommt wohl total darauf an wen man fragt und wie die Person den Koran interpretiert.
Es soll wohl schon so etwas wie eine "Empfehlung" geben, dass sich Frauen vor den Blicken anderer Männer "schützen" sollen, aber wie das nun konkret auszusehen hat ist dann wohl Auslegungssache.

Genau das ist der Punkt! Es ist Auslegungssache, und jeder - auch du und ich - trägt mit seiner Auslegung etwas dazu bei, was die Normauslegung ist! Ich will nicht unter einem Banner marschieren, das die Unterdrückung von Frauen zum Normalfall erklärt.

Denn je mehr man das auch hier, im theoretisch aufgeklärten Europa, zum Normalfall erklärt, desto stärker wird auch der Druck auf die Frauen, sich genau dem anzupassen, um eine "ehrenhafte Frau" zu sein.

Wenn Frauen sich "vor den Blicken anderer Männer schützen" müssen, dann hat das damit zu tun, daß man ihnen eben genau das eingeredet hat, was ich vorher angesprochen habe: Wenn man etwas von ihren Haaren oder von ihrem Körper sehen kann, müsse man damit rechnen, daß Männer dem böse oder zumindest unerwünschte Taten folgen lassen. No na ned versucht man dann halt, auf der sicheren Seite zu bleiben. Aber das ist SCHLECHT. Es ist unterdrückend, denn es setzt Frauen einem Druck aus, der nicht auf ihnen lasten sollte.

Natürlich, wenn man ihnen ein Leben lang einredet, sie müssten ein Kopftuch tragen, fühlen sie sich schutzlos, wenn man es ihnen plötzlich wegnimmt, aber die sozialen Umgebungsbedingungen gleich läßt. Darum sollten die Umgebungsbedingungen weniger sexistisch werden.

Ich verstehe nicht, wie man gegen Rassismus sein kann, aber Sexismus total ausblenden.

Wieso sollte Sexismus weniger schlimm sein als Rassismus?
avatar 04.02.15 22:36
wenn das System der Frauenunterdrückung des Islam in der westlichen Gesellschaft in Form dieser Plakate gutgeheißen wird und so abgehandelt wird, dann habe ich es echt satt. Dass die Linken nichts gegen das Thema der Frauenunterdrückung zu sagen haben ist imho erbärmlich und außerordentlich hinterfragenswert.
avatar 04.02.15 22:50
Zitat
n_o_x
wenn das System der Frauenunterdrückung des Islam in der westlichen Gesellschaft in Form dieser Plakate gutgeheißen wird und so abgehandelt wird, dann habe ich es echt satt. Dass die Linken nichts gegen das Thema der Frauenunterdrückung zu sagen haben ist imho erbärmlich und außerordentlich hinterfragenswert.
Das hoffe ich ja doch nicht. Allerdings ist das Logo wirklich schlecht gewählt...
04.02.15 22:58
Du vermischst hier einfach zwei unterschiedliche Dinge.
Die Typen wollten sagen: Moslems willkommen!
Sonst nichts.
Dass die Frau mit Kopftuch dargestellt war, ist einfach der Tatsache geschuldet, dass viele Muslima eben ein Kopftuch tragen und da sie auf ihrem Plakat ganz bewusst Moslems darstellen wollten, hat die eben ein Kopftuch auf.
Damit sollte aber mit Sicherheit keine Muslima beleidig oder sie als minderwertig dargestellt werden, ich verstehe nicht ganz wieso du das hineininterpretieren willst.

Die andere Sache ist der Islam selbst: Natürlich kommen die Frauen da schlechter weg als die Männer, es ist schließlich eine jahrhundertealte Religion die von Männern erfunden wurde.
Im Grunde geht's bei diesem "Schutz" wohl darum, dass Frauen einfach für andere Männer unattraktiv wirken sollen.
Ich kann mich auch nicht dafür begeistern, aber das haben halt viele Religionen nun mal so an sich, dass sie irgendeinen Scheiß fordern, der vor vielen hundert Jahren vielleicht sogar mal irgendeinen nicht völlig hirnrissigen Grund gehabt hat, vllt. aber auch überhaupt niemals.

Der Rest ist Auslegungssache.
Wenn man will kann man ja auch den Islam als moderne und halbwegs brauchbare Religion auslegen, der Mist im Koran ist sicher auch schwammig genug formuliert um jedwede Interpretation problemlos Realität werden zu lassen.

Dass man aber zur Unterdrückung der Frauen beiträgt indem man eine Muslima mit Kopftuch darstellt halte ich aber für etwas übertrieben.
Schließlich ist das Kopftuch ja nun nicht ausschließlich negativ konnotiert, es gilt ja nicht als Synonym für unterdrückte Frauen.
Es gibt ja auch selbstbewusste muslimische Frauen die es toll finden ihr Kopftuch zu tragen und sich dabei gar nicht unterdrückt fühlen, sondern das sogar für eine Art Statussymbol halten und es gibt auch Designer die stylishe Kopftücher machen damit man (oder frau) selbst damit gut aussehen kann (was dann zwar irgendwie dem ursprünglichen Sinn widerspricht aber bitte, mir soll's recht sein...).
avatar 04.02.15 23:07
Zitat
Ich nicht
Du vermischst hier einfach zwei unterschiedliche Dinge.
Die Typen wollten sagen: Moslems willkommen!
Sonst nichts.
Dass die Frau mit Kopftuch dargestellt war, ist einfach der Tatsache geschuldet, dass viele Muslima eben ein Kopftuch tragen und da sie auf ihrem Plakat ganz bewusst Moslems darstellen wollten, hat die eben ein Kopftuch auf.
Damit sollte aber mit Sicherheit keine Muslima beleidig oder sie als minderwertig dargestellt werden, ich verstehe nicht ganz wieso du das hineininterpretieren willst.

Die andere Sache ist der Islam selbst: Natürlich kommen die Frauen da schlechter weg als die Männer, es ist schließlich eine jahrhundertealte Religion die von Männern erfunden wurde.
Im Grunde geht's bei diesem "Schutz" wohl darum, dass Frauen einfach für andere Männer unattraktiv wirken sollen.
Ich kann mich auch nicht dafür begeistern, aber das haben halt viele Religionen nun mal so an sich, dass sie irgendeinen Scheiß fordern, der vor vielen hundert Jahren vielleicht sogar mal irgendeinen nicht völlig hirnrissigen Grund gehabt hat, vllt. aber auch überhaupt niemals.

Der Rest ist Auslegungssache.
Wenn man will kann man ja auch den Islam als moderne und halbwegs brauchbare Religion auslegen, der Mist im Koran ist sicher auch schwammig genug formuliert um jedwede Interpretation problemlos Realität werden zu lassen.

Dass man aber zur Unterdrückung der Frauen beiträgt indem man eine Muslima mit Kopftuch darstellt halte ich aber für etwas übertrieben.
Schließlich ist das Kopftuch ja nun nicht ausschließlich negativ konnotiert, es gilt ja nicht als Synonym für unterdrückte Frauen.
Es gibt ja auch selbstbewusste muslimische Frauen die es toll finden ihr Kopftuch zu tragen und sich dabei gar nicht unterdrückt fühlen, sondern das sogar für eine Art Statussymbol halten und es gibt auch Designer die stylishe Kopftücher machen damit man (oder frau) selbst damit gut aussehen kann (was dann zwar irgendwie dem ursprünglichen Sinn widerspricht aber bitte, mir soll's recht sein...).

ahja! hehehe... es geht also darum "sich nicht unterdrückt zu fühlen" - sehr progressiv!
04.02.15 23:09
Zitat
n_o_x


ahja! hehehe... es geht also darum "sich nicht unterdrückt zu fühlen" - sehr progressiv!
Hm.
Versteh ich nicht ganz, ist das jetzt eine Kritik am Islam oder an einer zu rückständigen Auslegung oder eine Kritik an den Machern des Plakats?
avatar 04.02.15 23:14
Zitat
Ich nicht
Zitat
n_o_x


ahja! hehehe... es geht also darum "sich nicht unterdrückt zu fühlen" - sehr progressiv!
Hm.
Versteh ich nicht ganz, ist das jetzt eine Kritik am Islam oder an einer zu rückständigen Auslegung oder eine Kritik an den Machern des Plakats?

es ist eine kritik an dir und deiner meinung. denn wenn deine meinung prinzipiell gälte, so wären überlegungen zur frauenquote obsolet - da sich ja frauen nicht zwangsläufig unterdrückt fühlen, obgleich zu 100% männer über ihnen in führungspositionen sitzen...
Es tut uns leid, aber in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken um Dich einzuloggen