Zitat
noe
Bei über 100.000 offiziell Zugriffsberechtigten bedarf es überhaupt keiner Hacker, um an diese höchst sensiblen Daten heranzukommen. Und eigentlich bedarf es somit auch keiner weiteren Diskussion und Argumente mehr, wieso dieses System eine Katastrophe ist. Das allein sollte für jeden aufgeklärten und einigermaßen reflektierten Mensch Grund genug sein.
Also dass Elga mehr Problem als Lösung sein wird ist wohl leider nicht zu leugnen - es kann wahrscheinlich so ziemlich garnix von dem was es eigentlich können sollte - was aber auch kein Wunder ist wenns vom Hauptverband kommt! :-P
Ich hätte aber insofern eine etwas grundsätzlichere Frage an dich bzw. an die anderen mit hoher Datenschutz-Awareness hier:
Unter welchen Bedingungen wäre eine solche generelle personalisierte Datenbank mit Gesundheitsinformationen denn akzepatbel - oder is es das in euren Augen einfach generell nicht!?
Mein Hintergrund ist ja der des "Medzinbereiches" im weiteren Sinn und ich finde es geradezu absurd und verantwortungslos, wie wenig die Entscheidungen im österreischischen Gesundheitssystem auf tatsächlichen Daten basieren.
Dazu kommt natürlich noch die individuelle Patientengeschichte die in Zukunft immer umfänglicher & datenreicher wird (bspw. bildgebende Verfahren oder Dauermedikationen).
Diese Information einfach jeweils sofort nach Beschaffung wieder wegzuwerfen ist reinste Geldverschwendung und kann u. U. auch dem Patienten direkten Schaden verurusachen (bspw. dokumentierte Unverträglichkeiten bei Notfällen).
Es gäbe also gute Gründe, die Daten möglichst systematisch zu sammeln und aufzubereiten.
Wobei interessanterweise diejenige Zeitphase, in der das Risiko unter möglichen Gefahren & Diskriminierungen zu leiden grösser ist (also bspw. des Berufsanfängers dessen Notaufnahmen nach Drogengebrauch dokumentiert sind :-p ) von der Zeitspanne des maximalen Nutzens solcher Datenbanken (nach 2 Herz-OPs mit Schrittmacher und Dauermedikation mit 7 verschiedenen Präparaten und einer festgestellten Narkosemittelunverträglichkeit) doch unter Umständen sich ganz gut auftrennt...
Eine mögliche Herangehensweise wäre daher ev. die freiwillige Einführung vorerst nur für Pensionisten (mit einem Opt-in für chronisch Kranke) und damit mal das System soweit zu etablieren, dass der konkrete Nutzen sowohl für die Patienten und das Gesundheitssystems tatsächlich evaluiert und optimiert werden kann, um so die Diskussion auf diesr Basis möglichst versachlichen...
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.02.14 21:51 von halbgoth.