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BekanntmachungHinweis bezüglich korrekter Benutzung des "antworten" Buttons09.05.13 18:22
12.12.13 12:58
Aloha :D
Ich wurde ja vor kurzem dazu angehalten auch mal was zu posten, und nun ist mir auch tatsächlich ein interessantes Thema eingefallen ^^
Ich kenne inzwischen sehr SEHR viele Leute, die sich in dieser Szene bewegen bzw dieses Lebensgefühl in irgendeiner Weise vertreten. Und fast alle, mit denen ich mich näher beschäftigt hab, haben in ihrem Leben irgendwelche furchtbaren, teils traumatischen, Erlebnisse durchgemacht, eine Drogenmissbrauchsvergangenheit oder mindestens heftige familiäre Probleme (keine bloßen Teenager-Eltern-konflikte).
Mich würde nun interessieren, ob solche Dinge heutzutage tatsächlich normal sind, ich einfach immer nur mit Sonderfällen zu tun hab, oder ob es da wirklich einen Zusammenhang gibt. Meinungen, Erfahrungen, eigene Geschichten oder Links zu eventuell schon vorhandenen, alten Threads erwünscht :D
avatar 12.12.13 14:58
Die Gothic-Szene ist durch ihre Sujets natürlich ein Sammelbecken für Aussätzige.

Einerseits (seelische) Schwärze, Trauer und Psychosen, andererseits aber das bestärkende Gefühl, in der eigenen Verzweiflung zumindest einer dunklen Elite anzugehören, in der die eigenen Verhaltensauffälligkeiten als szenebedingte Notwendigkeit aufgewertet werden, anstatt in der Normalgesellschaft permanent vor psychiatrischen Gutachtern gerechtfertigt werden zu müssen.
So fühlt sich die typische Wiener Lebensruine (Suchtgiftmilieu, bildungsfern, tättowiert, vegan) pudelwohl und erfährt durch die
Identifikation mit der Szene möglicherweise sogar eine Art Gruppentherapie.

Ich kann mir vorstellen, dass du durch deine eigenen negativen Erfahrungen auf die selbe Weise angezogen wirst, aber sich relativ schnell durch noch erheblicher beeinträchtigte Szenekollegen eine Verblüffung einstellt, die schließlich zu deiner Frage führt.

Der Böse Blick, so sagt man, ist der Grund für den Tod der halben Menschheit. Er leert die Häuser und füllt die Särge.
12.12.13 15:17
Ich glaub das war das klügste was ich je von dir gelesen hab. (Ja das ist ein kompliment, nein es impliziert nicht, dass du sonst Blödsinn redest)
Zumindest hast du mit dem Schlussabsatz genau ins schwarze getroffen, und deine Erklärung klingt ziemlich schlüssig. Das einzige wo ich dir wiedersprechen muss sind deine Schlagworte in Klammern. Ich kenne viele durchaus kluge und gebildete Leute und bezweifle dass die Rate an unterbelichteten Idioten höher ist, als es in anderen Szenen oder unter der "Mainstream-Masse" der Fall wäre, und im Bezug auf Suchtgifte ist mein Eindruck ähnlich (Bei den von mir genannten "Lebensauffälligkeiten" eig der schwächste Punkt). Auch bei Veganern denke ich, dass das ein allgemeiner Aufwärtstrend ist und persönlich kenne ich nicht auffällig viele.
12.12.13 15:57
Gutes Thema, Aluna. thumbs up
Aber niemand bezeichnet sich gern als Sonderfall, sondern eher als "Einzigartig". :D

Komm, süßer Tod!
12.12.13 23:20
Zitat
Aluna
Ich kenne viele durchaus kluge und gebildete Leute und bezweifle dass die Rate an unterbelichteten Idioten höher ist, als es in anderen Szenen oder unter der "Mainstream-Masse" der Fall wäre

Die Menschen sind alle gleich, hier und dort. Es gibt da weniger Unterschiede je nach "Szenen" oder "Subkulturen", als so mancher gerne hätte.
avatar 13.12.13 10:31
Meine Deutschprofessorin meinte immer so treffend: Nur weil viele Fremdwörter in einem Argument stecken macht es dieses nicht besser.
13.12.13 11:47
um einmal beim thema zu bleiben

also ich denke das ich heute anders über das ganze denke als vor 10 jahren, als ich mich dafür zu interessieren begann. zu beginn, ich hatte sicher keine furchtbare kindheit, aber jetzt auch keine übertolle.
aber ich hatte schon immer mehr interesse an horror und "bösen" dingen, habe als kind gerne skelette (damals noch aus plastik) gesammelt usw.
ich hab da schon immer ein bisschen anders getickt. als ich gemerkt habe das ich mich nicht von meinen "freunden" in kleidung pressen lasse damit ich dazu gehöre und auch sonst mit den "normalen" dingen nichts anfangen konnte kam mein interesse an der schwarzen szene. oder wurde stärker entfacht, wie auch immer.

bla bla viel dazwischen die jahre sind vergangen, man wird älter und sieht dinge in einem anderen licht.

mittlerweile fühle ich mich nicht mehr sehr anders in meinem denken. und da muss ich mich teilweise sogar cepeu mal anschließen. die leute sind grundsätzlich überall gleich.
aber, in der szene gibt es meiner meinung nach einfach entspanntere leute. kaum aggressionen, keine unbehagliche atmosphäre.
ich fühl mich hier einfach wohl und es entspricht meinem naturell.
13.12.13 13:46
Fremdwörter? Wo? o_O Und welches Argument sprichst du an? Ich finde, dass bisher gute Denkansätze gekommen sind, bis auf den Teil von matthias, den ich eh selbst auch schon angesprochen hab.

Ob die Leute überall gleich sind kann ich nur schwer beurteilen, darum war das auch Teil meiner Frage. Ich versteh mich mit den meisten Menschen nicht wirklich gut, und am allerwenigsten mit "normalen", so blöd es sich auch anhören mag. Es gibt keinen gemeinsamen Nenner und Gespräche entstehen oft erst gar nicht. Die paar wenigen, mit denen ich gut ausgekommen bin, waren hauptsächlich übersoziale Frohgemüter, was wohl meinen im Eröffnungsthread beschriebenen Eindruck verstärkt.

Mir gings sehr ähnlich wie dir mez. Nur wusste ich nie, und werd es wohl auch nie wissen, ob das "von allein" so gekommen ist, weil ich einfach so bin, oder durch die Dinge, die passiert sind, beeinflusst wurde.
avatar 13.12.13 19:50
Zitat
Aluna
Ob die Leute überall gleich sind kann ich nur schwer beurteilen, darum war das auch Teil meiner Frage. Ich versteh mich mit den meisten Menschen nicht wirklich gut, und am allerwenigsten mit "normalen", so blöd es sich auch anhören mag. Es gibt keinen gemeinsamen Nenner und Gespräche entstehen oft erst gar nicht. Die paar wenigen, mit denen ich gut ausgekommen bin, waren hauptsächlich übersoziale Frohgemüter, was wohl meinen im Eröffnungsthread beschriebenen Eindruck verstärkt.

Ja dazu müsste eine statistische Erhebung durchgeführt werden....es wird wohl ein ewiges Mysterium bleiben... ;)
Ich beobachte es ja manchmal, dass sich „normale“ Menschen durch ernstere Themen belästigt, ja geradezu bedroht fühlen,
so als würde es ihre Heileweltsblase zum Platzen bringen: O-Ton: „Bitte, bitte nichts Negatives!“ – Smalltalk rulez!
Diesbezüglich habe ich in der Schwarzen Szene überwiegend positive Erfahrungen gemacht und durch gleiche oder ähnliche Interessen sowieso mehr Anknüpfungspunkte. Wobei ich auch einige Menschen außerhalb der gothic Szene kenne, die ebenso
kein Faible für seichten Spaßterrorismus und unkritisches Denken haben...
Aber auch in der Schwarzen Szene sind (waren) Tendenzen zur Oberflächlichkeit und Cerebral-Askese zu beobachten...einst und jetzt...

“War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength.” ― George Orwell, 1984
avatar 13.12.13 20:19
Zitat
matthias
So fühlt sich die typische Wiener Lebensruine (Suchtgiftmilieu, bildungsfern, tättowiert, vegan) pudelwohl und erfährt durch die
Identifikation mit der Szene möglicherweise sogar eine Art Gruppentherapie.

Alter Schwede! Du bist wohl hier das Opfer deiner Phantasien..... :P

“War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength.” ― George Orwell, 1984
avatar 16.12.13 21:01
meine Herren, es scheint, dieses Forum bekommt tatsächlich ein bisschen Niveau :)

Ich frage mich (schon seit längerer Zeit) ob vielleicht auch die Religion eine gewisse Rolle spielt.
In den vergangenen Jahren sind viele Menschen offenbar zu dem Schluß gekommen, dass Gott - zumindest
in der Form, wie er von der katholischen Kirche propagiert wird - nicht exisitert und das die Bibel
nichts weiter als ein 2000 Jahre altes schwer lesbares Märchenbuch ist.
Mal ehrlich: Wer von Euch ist wirklich gläubig? Und damit meine ich nicht die bloße Mitgliedschaft
in der Kirche, weil das in der Familie so Tradition ist und man Stress aus dem Weg gehen will.

Kann die Kirche mit ihren tw. extrem verstaubten Ansichten die Fragen junger Menschen der heutigen
Zeit noch zufriedenstellend beantworten? Ich denke, es wird zahlreiche Leute geben, die nach Alternativen
suchen und eben z.B. in der schwarzen Szene fündig werden. Eben weil hier Zweifel erlaubt sind und auch
in vielen Songs ganz bewußt kommuniziert werden.

Natürlich ist der Auslöser m.E. dennoch immer ein besonders trauriges Erlebnis oder Ereignis im Leben
eines jeden. Ich glaube kaum, dass es einen Goth gibt, der einfach nur eines Tages beschlossen hat "Hey,
ich hab jetzt alles durchprobiert, Hiphop, Tekker, Normalo, Schlagerfan - jetzt mach ich mal einen auf Grufti" ;)
Irgendwas negatives aus der Vergangenheit schleppt jeder von uns mit sich herum, behaupte ich mal.
Nur mag verständlicherweise nicht jeder darüber reden, selbst hier nicht.

Mich persönlich hat meine atheistische Grundeinstellung irgendwann vor langer langer Zeit auf den
"dunklen Pfad" geführt, aber letztlich war bei mir der Tod meiner Eltern das ausschlaggebene Ereignis,
das mich endgültig zu der Erkenntnis brachte: Da ist nichts!

Als Sonderfall würde ich mich deswegen allerdings nicht sehen ;)
Ich denke, jeder hat seine eigene, sehr individuelle Weise, mit den eingangs von Aluna umschriebenen
Themen umzugehen. Letztlich ist es irgendwie eine Art Selbstschutz, damit man nicht daran zerbricht.
18.12.13 08:56
zu deiner ansicht uwi:

mag sein das es in der anfangszeit vielleicht so war, damals war die kirche in der gesellschaft stärker verankert, heute allerdings glaube ich, das es bei den wenigsten ein grund dafür sein wird.
vorallem da die szene kein festes verhaltensmuster vorlegt dem man nachleben muss und das einem halt gibt.

die ersatzreligion der aktuellen zeit ist eher der veganismus, nirgends wo erkenn ich momentan mehr fanatisches gehetze einer einstellung. wer so nicht lebt, lebt falsch und ist ein schlechter mensch. ;)

musik wird wohl einer der kleinsten gemeinsamen nenner sein. keine weichgespülte und vorgekaute musik, musik die einem eher zum denken als zum abschalten anregt. keine heitere "das leben ist so wunderbar" musik, realitätsnahe und düstere musik.

aber ich möchte stark abstreiten das es eines traurigen oder tragischen vorfall benötigt um sich der szene zuzuwenden!
avatar 18.12.13 09:12
Ich muss mez in so ziemlich allem recht geben. Meine Kindheit war auch recht normal, ich habe mich schon immer für dunkle und düstere Dinge interessiert. Hatte auch kleine Skelette als Kind und habe Spuk- und Gruselgeschichten regelrecht verschlungen. Im Prater wollte ich eigentlich immer nur mit den Geisterbahnen fahren und auch sonst war mir die Dunkelheit schon immer lieber als das Tageslicht. Die Menschen sind einfach sehr verschieden und jedem gefällt eben etwas anderes. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich gerne auf Friedhöfen spazieren gehe, mir sehr gerne Horrorfilme ansehe (alt und neu) dunkle düstere Musik höre und es mir einen unglaublichen Spaß macht Horrorfiguren zu bauen und diese dann auch in meinem Zimmer stehen zu haben.

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18.12.13 09:26
Zitat
Dunkelelb
Ich muss mez in so ziemlich allem recht geben. Meine Kindheit war auch recht normal, ich habe mich schon immer für dunkle und düstere Dinge interessiert. Hatte auch kleine Skelette als Kind und habe Spuk- und Gruselgeschichten regelrecht verschlungen. Im Prater wollte ich eigentlich immer nur mit den Geisterbahnen fahren und auch sonst war mir die Dunkelheit schon immer lieber als das Tageslicht. Die Menschen sind einfach sehr verschieden und jedem gefällt eben etwas anderes. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich gerne auf Friedhöfen spazieren gehe, mir sehr gerne Horrorfilme ansehe (alt und neu) dunkle düstere Musik höre und es mir einen unglaublichen Spaß macht Horrorfiguren zu bauen und diese dann auch in meinem Zimmer stehen zu haben.

ahhh prater, da erinnerst du mich an meine alte vorliebe für die geisterbahnen, hab als kleines kind schon immer darum gebettelt rein zu dürfen :D
allerdings muss ich sagen das ich, glaub ich seit mindestens 15 jahren in keiner mehr war^^
aber damals mit der familie war man doch jährlich im prater und da wars pflicht, ich weiß noch wie damals das jack the ripper frisch eröffnet wurde und wie angst ich dort hatte. es war so großartig :D
avatar 18.12.13 09:37
Genau. Also von allen "Geisterbahnen" (die meisten sind ja leider ein Witz) ist das Jack the Ripper wirklich gut gemacht. Wenn ich mir aber so anschaue was die Amerikaner da so am Start haben, kann ich nur meinen Hut ziehen. Die haben echte Geisterhäuser, Geisterwälder usw.. Wirklich gut gemacht mit Schauspielern als Zombies verkleidet und ein paar Typen die dich mit Motorsägen und Äxten verfolgen. Echt Hammer.

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